Coridan Prime - Volksrepublik Coridan
(2151 nach terranischer Zeitrechnung)
Es waren unruhige Zeiten, es herrschten bürgerkriegähliche Zustände auf Coridan. Die vier waren durch die Gasse von Coridan geschlichen, bis sie den äußeren Ring des städtischen Bereich verlassen hatten. Die Dunkelheit deckte ab hier ihr Vorgehen. "Wir müssten gleich da sein..." Chaev war ihr Anführer, hatte die Verbindung zur Zelle einer der Splittergruppen hergestellt. Keiner wollte sich gegen seine Familie oder gar die Republik stellen, aber sie hatten eingesehen, dass man etwas tun mußte, die Zustände in den Vororten oder besser als Slums bezeichnet, waren nicht haltbar. Die Wesen lebten nicht, sie vegitierten dahin. Ihre Regierung ignorierte das und wurde auch noch von den Vulkaniern dabei unterstützt. Es mochte an den Schürfrechten für Dilithium liegen, das die 'Spitzohren' trotz all ihrer Logik die Regierung, die im Verdacht stand korrupt zu sein zu unterstützen.
"Gleich hier..." Chaev schob eine alte Reklametafel zur Seite, dahinter war ein, Loch in der Mauer, durch das sie schlüpften. Schnellen Schrittes hatten sie den Raum erreicht von dem aus man in die Katakomben hinabsteigen konnte. Prne ging nun voran, hatte den Kegel der Stablampe auf den Weg vor ihm gerichtet. "Bist Du sicher, dass es hier ist, Chaev?" "Ja, bin ich, wo soll es denn auch sonst sein? Hier ist sonst nichts. Noch ein paar Clat und wir sind am Treffpunkt." "Na dann..." Erwiderte Prne. Die vier, Chaev, Prne, Kalet und Axii studierten an der Universität, das war schon alles an Gemeinsamkeiten, wenn man davon absah, dass sie die Misstände beseitigen wollten. Einige nannten es Gerechtigkeitssinn, andere sprachen von leichtsinnigen, idealistischen Jugendlichen.
... etwas später
Axilya schaute auf ihr Chronometer. "Chaev, wie lange wollen wir noch warten? Sie sind zehn Minuten über der Zeit?" "Axii, ein Kristall wächst nicht an einem Tag. Geben wir ihnen Zeit. Vielleicht mussten sie einer Patrouille ausweichen, was weiß ich. Also geben wir Ihnen noch etwas Zeit. Meine Vorlesung startet eh erst um Standard zehn." "Du Glücklicher!" Das war der Moment wo ein Dröhnen erscholl und der Raum zu beben schien. "Verdammt!" Prne war aufgesprungen, in Panik. Alle hatten Panik in den Augen, es war nicht mehr das alte Spiel Kristall und Bergwächter wie in ihren Kindertagen. "Los, laßt uns verschwinden!" Brüllte Chaev. Es war zu spät, aus dem Gang, aus dem sie gekommen waren strömten Uniforierte herein, die Wand wurde von einem Spezialgleiter des Einsatzkommandos niedergerissen. Staub füllte den Raum, ließ in den Lichtkegeln nur noch Schatten tanzen. Prne drehte durch, statt sich ruhig zu verhalten zog er einen Plasmastrahler. "Prne, nein, niiichttt..." Weiter kam Axii nicht mehr, als das große Tohuwabohu los brach. Von irgenwo her ertönte: "Waffe!!!" Das Stakato erscholl stande pede. Prne fiel tödlich getroffen zu Boden während Axii nach seiner Waffe griff, die zu allem Übel noch explodierte. Chaev der Axii zur Hilfe eilen wollte fiel im Hagel des Feuers, ohne sein Ziel zu erreichen.
Als der Staub sich gesenkt hatte, lagen sie da, regungslos. Lichter tanzten hin und her, gepanzerte Leute des Spezialkommandos betraten den zerstörten Raum. "Gesichert." Erst dann betrat der Mann in zivil den Raum, schritt hinüber zu einem der am Boden liegenden und trat zu. Prne Leichnam bewegte sich nicht. Der Mann erhob seine Stimme. "CORE-ah-don!" Aus den Kehlen der Mannschaft erscholl die Erwiderung. "CORE-ah-don!" Es war der Schrei des Siegers. "Gute Arbeit, wir haben verhindert, dass die Splittergruppen neue Unterstützer anwerben konnten." Mernev nickte den Anwesenden Spezialkräften zu wollte schon gehen, als ein Rascheln und Stöhnen vernehmbar wurde.
Es gab nur Schmerz. Egal was sie versuchte, ob zu denken oder zu handeln, da war nur Schmerz. Nur sehr langsam ließ der Schleier vor ihren Augen nach, ließ sie erkennen, das Chaev keinen Chlat entfernt am Boden lag. Bewegen, Axilya wollte sich bewegen, doch ihr Körper verweigerte ihr den Dienst, nicht eine Fingerkuppe kam sie voran. Wachrütteln, kam ihr die Idee, sie würde Chaev wachrütteln, ihre Hand konnte ihn ja fast berühren. Nichts! Schlimmer als nichts! Mit jedem Versucht wurde der Schmerz in ihrem Körper stärker, während sie nach und nach immer weniger ihre eigene Hand spürte, bis sie zum Schluss nur noch sichtbar aber nicht mehr spüren war. Tränen rannen ihr Gesicht herunter, hinterließen Muster im Staub. Sie mußte was tun, mußte Chaev helfen. Mußte! Doch ihr Körper versagte ihr den Dienst, ließ sie mit ihre Agonie alleine, bewegungslos, hilflos. Das zu einer grinsenden Totenmaske verkommene Gesicht von Chaev brannte sich in ihrem Kopf ein, für immer und einen Tag.
Sie alle hatten das Schauspiel mit angesehen, hatten nichts getan, um der Frau, dem Mädchen zu helfen. Der Platoonführer trat an den Mann im Anzug heran. "Agent Mernev, eine der Personen hat überlebt. Was sind ihre Weisungen?" Die Stimme klang ruhig und sachlich, vollkommen emotionslos. "Bringen Sie sie ins Hauptquartier, Einzelhaft, ich werde das Verhör später führen." Er wollte sich gerade umdrehen, als er abrupt innehielt. "Stellen sie die Personalien fest, Garev..." Er zögerte kurz. "Keine medizinische Versorgung, bis nach dem Verhör." Mernev bestätigte mit einem Salut.