Mission 11 - "Informationsbeschaffung"
Sternzeit: 70722 (22.09.2393)
Momentane Position: Entfernt sich von der Kommunikationsrelaisstation
Nach neun Tagen Flug bei Warp 3,4 hat die Allende endlich die vermeintliche dreyanische Kommunikationsrelaisstation erreicht, wo sich die Besatzung weitere Informationen über dieses Raumgebiet und ihre neuen Kontrahenten zu erlangen erhoffte. In den vorangegangenen Tagen hat sich Captain Heartson im Hintergrund wieder mehr als Kommandant des Schiffes engagiert, an Briefings teilgenommen und auch vermehrt Präsenz gezeigt. Und mit jenem Tag auf Wunsch von Commander Keller sein altes Kommando wieder offiziell angetreten. Eine Entscheidung, mit der der amtierende Erste Offizier, Commander Erricson, nicht ganz glücklich war, sich aber dennoch bereit erklärt hatte, weiter als XO des Schiffes zu fungieren. Schließlich war die Frage, warum die Dreyar den Captain freigelassen hatten, noch immer ungeklärt.
Eine weitere Entwicklung während der vergangenen Tage war, dass sich in vermehrt Crewmitglieder wegen Magendarm-Beschwerden auf der Krankenstation gemeldet hatten, die allerdings sehr harmlos waren und keiner wirklichen Behandlung bedurften. Doch fand Counselor Bradley nach Erreichen der Zielkoordinaten den Sicherheitschef, LtCmdr. Marterer, vor seinem Quartier bewusstlos vor. Die Krankenstation reagierte schnell und konnte den im Schock befindlichen Sicherheitschef stabilisieren. Als Ursache des Schocks wurde eine schwere allergische Reaktion festgestellt. Und da der Commander erst kurz zuvor wegen Magen-Darm-Beschwerden auf der Krankenstation war, sich entsprechende Beschwerden zudem häuften, wurde die Vermutung laut, dass der Auslöser eventuell im Replikatorsystem zu finden sein könnte. Dies würde weiter untersucht werden müssen. Zudem gab Counselor Bradley gegenüber dem Chefarzt bekannt, dass sie schwanger sei.
Auf der Brücke versuchte die Besatzung unterdessen Zugriff auf den Computer der Relaisstation zu erlangen, was jedoch nicht möglich war. Auch die starke Subraumkommunikation in der Region konnte aufgrund einer komplizierten Verschlüsselung nicht angezapft werden. Daher wurde ein Außenteam entsandt, das sich in Raumanzügen Zugang zu der Station verschaffte und dort mit der Informationsgewinnung begann. Kurz darauf erschienen zwei dreyanische Raumschiffe wie aus dem Nichts und nahmen Kurs auf die Allende. Diese waren jedoch deutlich kleiner als das Trägerschiff, dem die Crew beim Nebel begegnet war.
Gerade als sich das Außenteam zurückziehen wollte, sendeten die Dreyaner ein Signal an die Relaisstation, woraufhin diese verriegelt wurde und ein erhöhte atmosphärischer Druck aufgebaut wurde. Aufgrund dessen kam es zu einer explosiven Dekompression, als das Außenteam versuchte, die Außenluke zu öffnen, wobei es ins All geschleudert und das Shuttle von Trümmerteilen beschädigt wurde. Man konnte das Shuttle per Traktorstrahl bergen, doch musste das Außenteam durch ein riskantes Manöver aufgenommen werden: Die Allende flog mit geöffneten Shuttlerampentoren rückwärts auf das im All gestrandete Team zu und nahm sie auf diese Weise auf. Da die Schilde jedoch gesenkt waren, gelang es den Dreyanern, mehrere Treffer zu landen, bevor sich das Sternenflottenraumschiff mit Warpgeschwindigkeit aus dem Staub machen konnte.
Logbuch des Captains, Captain Robert Heartson, Sternzeit 70722 (22.09.2393).
Dies ist mein erster Eintrag seit meiner Rückkehr an Bord der Allende. Zumindest im offiziellen Logbuch des Kommandanten, da ich eben dieses vor wenigen Stunden erst von Commander Keller übernommen habe. Ich muss gestehen, dass es gut tut, wieder auf meinem Stuhl zu sitzen. Die Allende ist seit vielen Jahren mein zu Hause und ich fühle mich daher wie ein Teil dieser komplexen Maschine.
Doch zum Thema. Wir haben uns bereits vor mehreren Stunden von der dreyanischen Kommunikationsrelaisstation zurückgezogen, nachdem wir dort von drei dreyanischen Schiffen konfrontiert wurden, deren Bauweise uns bis dato unbekannt war. Es ist jedenfalls beruhigend zu sehen, dass das übermächtige Trägerschiff wohl nicht dem Standard ihrer Flotte entspricht, sondern eine hoffentlich seltene Begegnung bleibt. Die kleineren Schiffe, auf die wir gestoßen sind, spielen viel eher in unserer Liga. Doch ihre quantitative Übermacht ist es, die uns zuletzt zu schaffen gemacht hat.
Der Maschinenraum hat mich informiert, dass die drei letzten Treffer die Hauptträger des Raumrahmens der Untertassensektion möglicherweise stark in Mitleidenschaft gezogen haben könnten. Sollte sich das bewahrheiten, könnte das äußerst gefährlich für das Schiff werden, da die Subraumscherkräfte im Warptransit oder auch nur ein gut platzierter Schuss die Integrität der gesamten Untertasse zum Kollaps bringen könnte. Was bedeutet, dass wir über die Hälfte des Schiffes verlieren würden. Daher habe ich angeordnet, dass wir noch etwas Distanz zu den Dreyar gewinnen und anschließend unter Warp fallen sollen, um die Außenhülle von außen inspizieren zu können. Hoffentlich bewahrheiten sich die Befürchtungen der Techniker nicht, denn sonst stehen wir vor einem großen Problem.
Mission 12 - "Verfolgt"
Sternzeit: 70226 (24.09.2393)
Momentane Position: Mit Warp 3 auf dem Weg zu einem Pulsar
Die Allende hat sich über 1,5 Tage mit Warp 3 von der dreyanischen Subraumrelaisstaiton entfernt und ist zur Sichtung der Hüllenschäden auf Impuls gegangen. Die äußere Inspektion in den Workbees durch die Ingenieure sowie LtCmdr. Marterer und Ensign Frey ergab, dass die Hauptträger des Raumrahmens der Oberseite der Untertassensektion beim letzten Gefecht schwer beschädigt wurden. Daher ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis diese durch den Subraumstress beim Warpflug oder durch einen glücklichen, feindlichen Treffer auseinanderbrechen würden, was die Zerstörung der Untertassensektion zur Folge hätte. Aus diesem Grund hat der Maschinenraum empfohlen, nur noch intermittierende Warpflüge von jeweils wenigen Stunden mit max. Warp 3 vorzunehmen und dazwischen Pausen einzulegen, um die strukturelle Integrität nicht zu gefährden. Zumindest bis man die betroffenen Träger reparieren konnte.
Noch bevor die Inspektion abgeschlossen werden konnte, tauchten drei dreyanische Schiffe auf: Zwei davon wurden für die Zukunft als Leichte und einer als Schwerer Kreuzer klassifiziert. Die Crew der Allende versuchte erneut, mit den Dreyanern in Kontakt zu treten, setzte aber vorsichtshalber bereits zum Rückzug an und entfernte sich von ihnen mit Impulsgeschwindigkeit. Die Dreyaner erwiderten den Ruf - der wie bislang nicht übersetzt werden konnte - und warteten eine halbe Minute ab, bevor sie schließlich das Feuer eröffneten. Der Allende gelang der Rückzug und sie ging einige Stunden später erneut unter Warp, um der Außenhülle die empfohlene Ruhepause zu gönnen. Die Brückencrew spekulierte zu dem Zeitpunkt, dass die Dreyaner möglicherweise Anweisungen zur Kapitulation gegeben haben könnten und nur das Feuer eröffnet haben, weil die Allende diesen nicht gefolgt ist. Zudem bemerkte der diensthabende OPS-Offizier, Lt. Laber, dass jedes mal kurz vor dem Auftauchen der Dreyar eine kleine Subraumverwirbelung auf den Sensoren auftaucht, was möglicherweise ein Effekt ihres bislang unbekannten Antriebes ist.
In dieser Zeit fanden LtCmdr. Marterer und Ensign Frey anhand der Sensordaten, die die Allende vor zwei Wochen bei ihrem Sektorscan gewonnen hatte, einen Pulsar, der bei Warp 3 in 4,5 Tagen erreicht werden könnte. Dort würde die Crew versuchen, sich zu verstecken, um die Reparatur an dem Raumrahmen der Untertassensektion vorzunehmen. Doch tauchten erneut die drei dreyanischen Schiffe auf und zwangen die Allende zum Rückzug. Dieses Mal wurde sie allerdings bei Warp verfolgt, was zeigte, dass die Dreyaner über Warptechnologie verfügten. Doch wurde schnell klar, dass diese nicht dazu in der Lage sind, bei Warp zu feuern, weshalb die Allende auf Empfehlung von Cmdr. Erricson ein Manöver versuchte, um die Dreyar zur Aufgabe zu zwingen: Es wurden mehrere Torpedos in der Flugbahn der Dreyar zur Explosion gebracht, gerade außerhalb ihres Warpfeldes, um dieses zu destabilisieren, ohne die dreyanischen Schiffe zu beschädigen. Das Manöver gelang und die Dreyar brachen die Verfolgung ab.
Doch drängte sich der Brückencrew zu diesem Zeitpunkt eine Frage auf: Wie gelang es den Dreyar, die Allende immer wieder aufzuspüren?