Nochmal als Erinnerung. Wir spielen heute.
- Uhrzeit: 20:00 Uhr
- Ort: #strs-osiris
Nochmal als Erinnerung. Wir spielen heute.
Oder kann gibt nur noch die Uniformfarbe an und jeder Spieler muss ein wenig aufmerksam sein.
... Okay vielleicht lieber doch nicht.
Denglisch haben wir imo bei XO, 2XO, CONN und OPS. 1O und 2O wären ein einfacher fix. CONN und OPS sind eigentlich Stationen und keine Positionen. Die nähsten Positionen wären wohl Pilot oder Steuermann/Frau und ... ja, da ist dieses Dilemma einer fehlenden guten Übersetzung für das Wort "operations" im Kontext. Bevor man sich im Deutschen da zu sehr verkünstelt könnte man es auch einfach lassen.
Deck 5 - Krankenstation
Saya lächelte, auch wenn der Weg zum Grinsen nicht mehr weit war. Sie legt wieder sanft ihre Hand auf Nybergs Arm.
"Wir haben das Areden erfolgreich in der Ökosphäre von Asli V verteilen können. Damit ist der Planet jetzt hoffentlich erstmal gerettet."
Sie strahlt ihn an. Vielleicht bekam er ja selber zusammen, dass die Kontamination des Tanks also noch gelöst werden konnte.
Deck 5 - Krankenstation
Saya nahm dem Terraner vorsichtig das leere Glas aus der Hand, er konnte es ja kaum selber halte. Er wirkte ziemlich mitgenommen und der Sturz und die Kopfverletzung mussten ihm sehr zugesetzt haben. Auch ein solch großer Riese war nicht unfällbar. Doch sie lies sich nicht von dem Gedanken abbringen, dass er schon wieder werden würde.
"Nicht so schlimm, ich frag gleich mal wenn du magst."
Sie wog das leere Glas in ihrer Hand.
"Unsere Mission war erfolgreich", eröffnete sie ihm dann mit einem Lächeln. Gute Nachrichten würden sicher sein Gemüt erleichtern.
Deck 5 - Krankenstation
Saya lächelte leicht und wandte sich kurz ab um ein Glas Wasser zu holen. Ihr fiel ein altes terranisches Sprichwort ein, welches ihr alter Akademiefreund Shouta in so einem Kontext gerne zum Witz umformuliert hatte. Doch das wäre jetzt unpassend. Sie reichte dem Senior Chief das Glas mit Wasser, als sie zurück kam.
"Das war auch ordentlich viel Blut auf den Boden", antwortete sie dann.
"Was haben denn die Ärzte gesagt?"
Sie lächelte den Mann aufmunternd an. Die Medizin des 25. Jahrhunderts konnte wahrliche Wunder vollbringen. Bereits tot gesagte waren nach nicht mal einer Stunde wieder munter. Auch große Gewebeschäden konnten quasi narbeinfrei wieder hergestellt werden. Nyber war sicher bald wieder munter und auf den Beinen.
Deck 5 - Krankenstation
Saya lächelte den großen Terraner freundlich an. Was auch immer passiert war, es musste ganz ordentlich gewesen sein. Der Menge an Blut zu Urteilen musste er auch schon eine Weile dort gelegen haben. Es wunderte sie immer noch, dass sie ihn nicht früher bemerkt hatte, ihr sechster Sinn machte vor ein paar Tanks eigentlich keinen Halt. Aber manchmal schienen die Göttinnen die Realität ein wenig anders auszulegen, als man es als Sterbliche dachte.
"Hey", antwortete die Halbbajoranerin mit leichter Besorgnis in der Stimme. "Wie geht’s?"
Sie legte ihre linke Hand sanft auf seinen Unterarm. Sie würde ihn nicht fragen, was passiert war. Er war sicherlich schon von der Sicherheit in die Mangel genommen worden und das war nicht immer angenehm. Natürlich interessierte sie sich dafür, aber wenn er es nicht von selbst erzählen würde, dann würde sie auch nicht fragen.Es gab anderes, worüber sie sprechen konnten.
Deck 5 - Counselorbüro
Für einen Moment was sich Celissa Vivee nicht sicher: war sie nun die Celissa, welche kurz nach dem Angriff auf Senior Chief Petty Officer Nyberg zurück auf die Krankenstation gekommen war, um dort nach dem Befinden des Opfers zu sehen und vielleicht bei einer Befragung zu assistieren. Oder war sie die Celissa, welche gute Zwei Stunden nach dem Angriff, als die Rhea endlich Asil V erreicht und die Fracht erfolgreich ausgebracht war, im Counselor-Büro saß und auf Julien wartete, welcher ihr versprochen hatte in wenigen Minuten vorbei zu kommen.
Sie war sich relativ sicher, dass der Angriff schon eine gute Weile zurückliegen musste. Neue Erkenntnisse von der Sicherheitsabteilung hatte sie noch nicht vernommen. Aber vermutlich war alles ohnehin über Julien gelaufen, welcher als doppelter Abteilungsleiter nun mal wieder alle Hände voll zu tun hatte. Immerhin musste er sich nicht auch noch mit dem Gegenmittel beschäftigen; dies hatten Wissenschaft und OPS immerhin fest in ihrer Hand. Und hier hatte es eine schiffsweite Durchsage gegeben, dass die Ausbringung und damit schließlich auch die gesamte Mission erfolgreich verlaufen war, sehr zur Freude der restlichen Crew, wie sie bemerken konnte.
Celissa hob ein Padd auf, welches vor ihr lag. Es war die Liste der Jugendlichen, welche mit Alden Reif einen Ausflug auf Asil V machen durften. Sie würden vermutlich soeben aufgebrochen sein. Die Kleinen waren hingegen an Bord geblieben. Für sie gab es dort unten nicht so viele spannende Dinge und ihre Eltern würden sich um einen Ausflug bemühen müssen. Dafür würde sicherlich etwas Zeit sein, wenn sie es denn wollten. Auf eine Ausnahme hatten sie sich allerdings verständigt: Alden würde Cassidy Coltrane mit hinunter nehmen, obwohl diese erst 8 Jahre alt war. Es war gewissermaßen ein Experiment, ob sie mit den älteren mitkam. Schon nach dem Vorstellungsgespräch, welches sie mit allen Eltern und Kindern zusammen geführt hatte, war Celissa klar, dass ihr Vater mit dem sehr begabten Mädchen überfordert war. Die gesamten Umstände waren nicht optimal, aber sie waren was sie waren und die Couselor würde sich bemühen das Beste daraus zu machen.
Aus ihren Gedanken fallend blickte sie auf. Hatte sie gerade die Türe zischen gehört?
Deck 5 - Krankenstation
Saya Levi betrat die Krankenstation und sah sich um. Sie hatte noch keine Neuigkeiten gehört, also wollte sie sich kurzerhand selbst ein Bild vom Befinden ihres Kollegen machen. Bis eben hatte sie sich noch mit der Ausbringung der Substanz auf den Planeten beschäftigt, denn es hatte natürlich einige Komplikationen gegeben, denen sie zusammen mit der Crew der Wetterkontrolle begegnen mussten. Jinn würde nun die weitere Überwachung übernehmen und sie notfalls wieder dazu rufen, falls es zu weiteren Problemen kam, die einer größeren Aufmerksamkeit bedurften.
Die Halbbajoranerin trat an das Bett heran auf dem Helge Nyberg lag. Sie kannte den Menschen bereits von der Chimera. Damals war es vergleichsweise flüchtig gewesen, denn der Technikstab des Schiffes war groß. Es war eine kleine Überraschung, dass der Terraner nun wieder an Bord war. Hoffentlich hatte er alles einigermaßen überstanden…
Deck 2, Besprechungsraum
Saya hielt kurz ihren Atem an, als die Aufzeichnung das zweite mal lief. Es wirkte unheimlich, aber die Bilder ließen keinen Zweifel an dem, was sie zeigten. Eine Videoaufzeichnung konnte natürlich immer gefälscht sein. Es war gar nicht so schwer ein Aufzeichnung zu generieren, die sogar das geübte Auge hinters Licht führen konnte. Aber man würde sicherlich eine Analyse machen, und wenn sich das gezeigte als plausibel darstellte, dann...
Saya schluckte trocken und sah schließlich weg, als zum zweiten mal der Moment kam, an dem der Präsidenten sein Ende nahm. Ihr Blick verharrte auf einem Punkt im Raum. Sie wusste nicht, was sie dazu sagen sollte. Es schien absonderlich, wie sie an diese Daten gekommen waren. Zufall... oder war er das wirklich?
Leicht nickte sie nach dem Befehl zum Wegtreten und verließ abwesend den Besprechungsraum. Was sollte sie nun tun? Sofort den Bericht schreiben? Viel mehr gab es nicht, als sie gerade eben zuvor ihrer KO kund getan hatte. Zweifelsohne würde Tanabahi einen Bericht für das Oberkommando fertig machen müssen. Aber für Saya musst dies erst einmal warten. Zu viel war in der letzten Stunde passiert.
Deck 1 - Konferenzraum
Saya hatte bisher nur einen weiteren Schritt in den Raum gemacht und folgte der ganzen Szene verwirrt und fasziniert zugleich. Offenbar befanden sich die anderen nicht in diesem Konferenzraum, sondern einem anderen. Das man diesen hier nicht benutze war ein wenig sonderbar. Das man es nicht mitgeteilt hatte ebenso. Aber die Antwort des Lieutenant setzte allem die Krone auf. Zurück zum Lift, ein Deck hinab und zum anderen Raum waren es wohl vielleicht zwei Minuten, wenn man auch noch auf den Lift waren und dann den Computer noch nach dem Weg fragen musste. Aber offenbar hatte der Romulaner noch etwas anderes vor. Auf 7 Minuten kam man sicherlich, wenn man die Wandverkleidungen entfernte und dann durch die Jefferiesröhren kletterte und krabbelte. Aber darauf hatte die Halbbajoranerin im Moment eher weniger lust. Dazu würde sie, schon auf Grund ihrer Arbeit, nur früh genug kommen.
"Haben Sie noch etwas vor, Lieutenant?", fragte Saya etwas ratlos.
[Na das wäre aber ein großer architektonischer Lapsus, wenn man den Leuten auf der Brücke immer durch's Bild rennen müsste. Und bei so einem großen Schiff wird man wohl auch kaum aus Platzgründen auf einen wichtigen Korridor verzichten wollen.]
Deck 1 - Korridor -> Konferenzraum
Die drei Offiziere verließen den Lift und liefen die wenigen Schritte herüber zum Konferenzraum. Die Unzufriedenheit der beiden Männer, welche vor ihr liefen, konnte Saya deutlich spüren. Tomek schien allgemein Unzufrieden mit allem möglichen zu sein. Jedenfalls war das ihre Wahrnehmung in der kurzen Zeit, die sie mit den Lieutenant nun zu tun gehabt hatte. Waren die Vulkanier durch eine Unterdrückung von Emotionen gezeichnet, so konnte dies bei den Romulaner geradezu ins Gegenteil umschlagen. Ihr Hang zu absurder Disziplin hatten beide gemein genauso wie ihre Arroganz. Das Romulaner allerdings nicht nur alle 7 Jahre Sex hatten machte sie Saya etwas sympathischer.
Ensign McClymont war vielleicht eine Art menschliche Kreuzung aus Vulkanier und Romulaner. Er hatte einen Typ trockenen Humor, für den Saya nach der Akademie noch gut 10 Jahre gebraucht hatte, bis sie ihn einigermaßen verstand und hin und wieder darüber lachen konnte. Während sie sich nach einer Dusche sehnte, schien es so, als wolle der Terraner sich lieber mit Leichen beschäftigen und war höchst unzufrieden, dass seine Anwesenheit woanders gefordert worden ist.
Saya blieb im Eingang des Konferenzraums stehen in dem sich außer den dreien sonst niemand befand und blickte doch etwas verwundert um.
"Niemand zuhause?"
USS Rhea NCC-80107 - Turbolift
Saya stand stumm im Lift, welcher die Gruppe hinauf auf Deck 1 zum Besprechungsraum brachte. Es waren gefühlt keine zwei Stunden gewesen, die zwischen 'an Bord kommen' und 'auf einer Außenmission mit einem Phaser beschossen werden' standen. Vermutlich befand sie sich immer noch im Autopilot und funktionierte erstmal noch, bis dieses Briefing hinter ihr lag, bevor sie an sich heran lassen konnte, dass mit der Rückkehr an Bord auch alle Gefahren verbunden waren, denen der Dienst sie aussetzte.
Es war ein schauderhaftes Bild an Bord der Station gewesen und die ganzen Umstände ... besorgniserregend. Hätte sie ihren Willen bekommen so hätte sie versucht noch mehr Informationen aus dem Hologramm zu bekommen. So hatten sie nun lediglich einen Haufen Staub hinterlassen und waren mit ein paar Trikorderscans und einem Datenmodul mit noch unbekanntem Inhalt zurück gekehrt. Ohne Zeit für weitere Auswertung würde es wohl erstmal nur wenige Antworten, aber dafür viele Fragen im Debriefing geben.
Der Lift stoppte und die Türen gaben den Blick auf den Gang frei. Bis zum Besprechungsraum waren es nur noch ein paar wenige Schritte.
Kalemac III - Y-Klasse - Shuttle Demeter
Ltjg. Donges begann sich für den Ausstieg fertig zu machen. Der Aufbruch war in der Tat sehr hastig gewesen, denn die kleine Sturmzone, die ihnen einen Landeanflug ermöglichte, hatte sich recht spontan gebildet und es war fraglich wie lange diese anhalten würde. Doch das man überhaupt das Risiko einging ein Shuttle mit vier Personen an Bord zu verlieren war dadurch gerechtfertigt, dass die OPS nun seit Stunden Pläne entworfen hatte, wie eine Rettung durchgeführt werden konnte. Viele Ideen waren bereits durchgespielt und die meisten davon verworfen worden. Das dies den Leuten hier an Bord nicht klar war, weil es nur für eine schnelle Einweisung gereicht hatte, war damit ein wenig zu entschulden. Aber das Abwürfe bei den Windgeschwindigkeiten - zumindest wenn man ein kleines Ziel (nicht) treffen wollte - keine Option waren, das hätte die Shuttlepilotin wohl wissen müssen. Die Crew
Das Fahrzeug war eine Option gewesen, weshalb auch mehr Equipment mitgenommen wurde. Allerdings war auch dieses jenseits gewisser Windgeschwindigkeiten nicht mehr sicher zu bewegen. Wenngleich der Zustand von LtCmdr. Davion schnelles Handeln erforderte war niemandem damit geholfen aus einer Rettungsmission für eine Person eine Rettungsmission für 4 Personen entstehen zu lassen.
"Unser Ziel sollte erstmal sein Commander Davion zu erreichen und medizinisch zu versorgen. Wenn sie stabilisiert ist können wir uns über den Rücktransport Gedanken machen, falls die da oben noch keine Lösung für uns haben."
Ein Kraftfeld blitzte auf und die Rampe des Shuttles öffnete sich. Dunkel und staubig kam die Außenwelt langsam zum Vorschein. Sie waren drei Personen, mit Lt. Tomek, welcher sie empfangen würde, vier. Genug für die zwei wichtigen Kisten - als hätte es schon jemand geahnt. Donges und Adams ergriffen die erste Kiste und marschierten in ihren Anzügen hinaus.
Kalemac III - Y-Klasse
Fünf Stunden waren vergangen, seit die Sicherheitschefin der USS Rhea vom Blitz getroffen worden war. Waren die Arbeiten zu Anfangs noch fortgesetzt worden hielt nun alles inne im provisorischen Camp. Denn der gesundheitliche Zustand von LtCmdr. Davion hatte sich von Stunde zu Stunde dramatisch verschlechtert. Die Verletzungen schienen zunächst oberflächlich, doch die Realität belehrte die naiven Hoffnungen des Außenteams eines besseren. Auch ohne Trikorderscan wäre es Ensign McClymont ein leichtes gewesen die Leberinsuffizienz zu diagnostizieren, welches die SC in einen zunehmend geschwächten Zustand versetzte. Es war nun mal der Gesundheit nicht zuträglich sich in einem beschädigten Anzug mit offenen Wunden auf einem Planeten der Y-Klasse aufzuhalten. Das Hypospray im MedKit hatte allen ein wenig Zeit verschafft, aber schließlich, denn die Zeit lief ihnen schließlich davon, hatte man sich doch dazu entschieden wieder ein Shuttle von der Rhea durch den Sturm nach unten zu schicken um die dringend benötigte medizinische Ausrüstung samt Personal auf den Planeten zu bringen...
Ensign Hamilton lenkte da Shuttle Demeter in die niedere Atmosphärenschicht. Hier waren die Windgeschwindigkeiten nicht mehr so hoch wie in den höheren Schichten, dafür aber die Turbulenzen und Querwinde umso vehementer. Mit an Bord befand sich Julien Adams, welcher die Erstversorgung übernehmen würde sowie Ltjg. Donges, welcher für technische Eventualitäten eine Lösung zu finden hatte.
Der Zeitdruck hatte einen Kompromiss für die Außenmission leider unumgänglich gemacht: wenngleich das Camp sorgfältig ausgewählt worden war, so war der vorgesehene Landeplatz aufgrund der Windrichtung des Sturms nicht mehr geeignet. Daher war ein alternativer Landeplatz ca. 2 Km vom Camp entfernt ausgewählt worden. Um hier den sicheren Anflug zu ermöglichen hatte Lt. Tomek eine Reihe Leuchtfeuer installiert, welche den Endanflug des Shuttles unterstützen würden. Nach der Landung würde der SO das Team dann auf dem schnellsten Weg zum Lager bringen.
Schwach leuchteten die Feuer auf der Navigationskonsole, während aus den Scheiben des Shuttles nur dunkle Schlieren zu sehen waren. In weniger als einer Minute würde die Demeter die Landestelle erreichen.
USS Rhea, Deck 5, Krankenstation
Der "Verband" war lediglich ein Stück Stoff, welches sich beim abwickeln als Oberteil mit dünnen Trägern entpuppte. Wohl das, was schnell greifbar gewesen war. Die Hand darunter war feucht und blutverschmiert. Die Betazoidin biss sich auf die Zähne und atmete stoßartig ein, während der Doktor an der leicht verkrampften Hand arbeitete. Ein Ziehen war zu spüren, als der Dermalregenerator über die Wunde fuhr und diese sich zu schließen begann. Celissa blickte kurz zu Türe. Eine Blutspur war nicht zu sehen, immerhin. Das wäre wohl ein Anblick: eine rote Tropfenspur von ihrem Quartier hin zur Krankenstation. Sie blickte zurück zu Calum, welcher sich wortlos ganz auf das Führen des Regenerators konzentrierte. Schließlich nickte sie, als er ihr ein Schmerzmittel anbot.
"Das wäre sehr nett von Ihnen."
Celissa nahm dann das Tuch entgegen und strich sich damit vorsichtig über die Wunde. Es wirkte so unnatürlich, dass die blutende und schmerzende Wunde nun beinahe so schnell, wie sie entstanden war, schon wieder verschwunden sein sollte. Ein Wunder der Technik, dass ihre wieder gesunde Hand für die nächsten Momente wie ein Fremdkörper wirken ließen. Vorsichtig führte sie das Tuch, die verbliebenen Schmerzen austestend. Das der Arzt so schnell fertig war bedeutete immerhin auch, dass es wirklich nur eine eher harmlose Schnittwunde gewesen war.
Sie blickte wieder zu Callum und schenkte ihm ein nur noch schwach vom verbleibenden Schmerz getrübtes Lächeln.
USS Rhea, Deck 5, Krankenstation
Celissa war zusehr mit sich selbst beschäftigt um sich an der etwas süffisante Art des Arztes zu stören. Ihr Gesicht war angespannt und ihr Gang und ihre Körperhaltung verrieten, dass sie Schmerzen hatte. Sie tapste herüber zu nächsten Biobett und blieb etwas hilflos davor stehen. Sie brauchte ihre Hände um sich hinauf zu setzen, aber diese hatte sie nicht frei. Sie drehte sich herum und versuche sich einfach hinauf zu schieben, aber dies funktionierte nicht. Schließlich ließ sie ihre versehrte Hand los und drückte sich mit ihrem Rechten Arm etwas unbeholfen hoch. So schaffte sie es dann doch sich auf das Biobett herauf zu schwingen, allerdings nicht ohne ein schmerzliches Zischen von sich zu geben.
"Meine Hand", begann sie und hielt dann inne um diese wieder mit der rechten zu stützen.
"Ich habe meine neue Vase herunter geworfen und mir dabei die Hand aufgeschnitten."
Sie blickte erwartungsvoll zu McClymont das dieser mit seiner Arbeit begann.
USS Rhea, Deck 5, Krankenstation
Das zischen der Türe durchbrach das leise, monotone Surren, welches den akustischen Hintergrund der Krankenstation ausfüllte und leichte, aber eilige Schritte folgten darauf, ehe auch diese nach einem Moment verebbten. Kurz war es wieder ruhig, dann erhob sich eine Frauenstimme, welche dem Arzt nicht unbekannt war.
"Doktor McClymont", rief Celissa Vivee Calums Nachnamen, wobei in ihrer Stimme eindeutig Hilfsbedürftigkeit mitschwang. Sie war heller und aufgeregter und der Tonfall nicht so kontrolliert und präzise, wie es in einer ruhigen Situation der Fall wäre. Die Betazoidin stand im Hausmantel im ersten Bereich der Krankenstation. Ihre linke Hand trug sie vor sich her, welche mit mit einem Stück Stoff umwickelt war. Die rechte Hand war damit beschäftigt den Stoff dort zu fixieren und alles ein wenig zu stützen. Offensichtlich war alles sehr hastig geschehen, wofür nicht zuletzt schon die ganze Aufmachung sprach.
[Dicke Entschuldigung, dass ich nicht zum Schreiben gekommen bin. Aber die Woche war einfach so vollgestopft, dass ich mit dem neuen Char schlicht nicht vom Fleck gekommen bin und mir für Saya noch nix überlegt habe. Ich fang mal mit der ersten Antwort an, damit überhaupt etwas passiert.]
Deep Space Nine - Holosuite
Lieutenant Junior Grade Vivee grinste auf den Vorschlag des Mediziners hin. Sie wollte soeben das gleiche vorschlagen.
"Gerne. Ich bin auch ein wenig gespannt, was uns erwartet."
Sie wartete die drei Schritte von McClymont ab, bis dieser zu ihr aufgeschlossen hatte, bevor sie sich herumdrehte und die Krankenstation wieder verließ. Einen Moment zögerte, dann schlug sie den Weg zurück zum Lift ein, welcher sie zur Krankenstation gebracht hatte. Wenngleich ihre schwarzen Pupillen Calum's Augenrollen nicht hatten sehen können, so war ihr die Gefühlsregung des Arztes nicht entgangen. Doch in ihrer Sternenflottenausbildung hatte man sich viel Zeit dafür genommen ihr nahe zu bringen, dass die meisten Spezies es nicht mochten, wenn man - wie die Terraner zu sagen pflegen - mit der Tür ins Haus fällt. Außerdem war der Zweck des Treffens ein völlig anderer.
"Was hoffen Sie den, was wir so alles hier an Bord haben werden?"
Sie stellte die Frage völlig offen und war ein wenig neugierig, was der Terraner ihr antworten würde. Denn selber hatte sie nicht so wirklich eine Idee, was sich wohl als wichtig herausstellen würde, wenn sie nun auf einem Schiff lebte.
Shuttleflug AYS-23908
Saya blickte auf das Display am Rücken der Sitzreihe vor ihr. Dort war der grün-blaue Anblick Bajors zu erkennen, der sich noch füllend langsam durch den Bildschirm bewegte. Nela saß neben ihr und hatte ihre Augen geschlossen. Saya legte ihre Hand auf den Unterarm ihrer kleinen Schwester. Sie merkte wie melancholisch Nela immer noch war und das galt auch für sie selbst. Für Saya war Bajor die lange ausstehende Heimkunft in ihre alte Heimat gewesen. Sie hatte hier gelebt, war dort zuletzt zur Schule gegangen, bevor sie zur Sternenflotte gekommen und auf die Akademie im fernen Sol-System gewechselt hatte. Es war damals ein großer Schritt gewesen für sie. Sie war das erste mal alleine im weiten Universum unterwegs, fern von Zuhause, ihrer Mutter, ihren Freunden und bekannten.
Für Nela war der Besuch auch etwas besonderes gewesen. Die Heimkunft in ein Zuhause, dass sie eigentlich nie gehabt hatte. Doch sehr wohl trug sie die Fetzen und Schatten der Erinnerungen und Erzählungen in sich. Nun hatte sie endlich eigene Erinnerungen an die Orte und an die Personen. Sie hatte Leute kennen gelernt, die eine wichtige Rolle in Sayas Aufwachsen gespielt hatten. Etwa ihren Sensei. Mit ihm hatte sie mehrere Tage verbracht und die deja-vu waren auf beiden Seiten häufig gewesen. Sie beide hatten zwei von Sayas alten Lehrern getroffen, welche sich Stolz gezeigt hatten über den Weg, denn die Halbbajoranerin gegangen ware. Und sie hatten wichtige Orte besucht, Orte die persönlich für Saya wichtig waren; nicht nur sight-seeing auf Bajor.
Nun würde für sie beide ein neues Kapitel in ihrem Leben anbrechen. Das Shuttle brachte sie beide auf den Luxuskreuzer Aquarian, welcher daraufhin Kurs auf Betazed nehmen würde. Ihre Cousine Cardicina hatte darauf bestanden, dass die beiden in angemessener Form anreisen sollten. Diese Form war das erste Anzeichen der Politik, welcher sie in Zukunft nun ausgesetzt sein würden. Sie beide hatten sich lange beraten, welcher Schritt der Richtige war. Und beide waren überein gekommen, dass sie nach Betazed reisen würden um den Rest ihrer Familie kennen zu lernen und ihren familiären Aufgaben nachzukommen. Mia hatte damals das Richtige getan und sie würden nun auch das Richtige tun.
Ihre Zukunft würde sich nun in einer Woche auf Betazed entscheiden. Vieles würde sich ändern, aber vieles würde wohl auch überraschend gleich bleiben. Cardicina war schon vor einigen Tagen aufgebrochen um die Vorbereitungen treffen zu können.
Wagen 12, Kashim-Schnellexpress, Sila-Provinz
Nelas Blick ging aus dem Fenster, wo die Landschaft schnell am Zug vorbei zog. Doch diese nahm sie kaum noch war. Sie war irgendwo zwischen 'in Gedanken verloren' und 'völlig fertig'. Es war jetzt die dritte Sitzung gewesen, die Saya ihr aufgebrummt hatte und nichts war besser geworden. Wenn überhaupt, dann waren es diese Sitzungen, die am schlimmsten waren. Immer wieder hatte Saya ihr schon angekündigt, dass notfalls Julien Adams ihre Therapie erstmal übernehmen musste, aber dagegen hatte sie sich gesträubt. Nicht weil sie ihn für inkompetent hielt, aber er war nun mal kein Telepath und außerdem mochte sie ihn irgendwie ein wenig. Dafür hatte sie nun mit Mrs. Shending zu tun. Nein, Professor Shending.
Nela stieß die Gedanken beiseite. Sie wollte jetzt erstmal nichts mehr von Professor Shending wissen. Sie Schlüpfte aus ihren Schuhen und zog die Beine an. Gerade wünschte sie sich einfach etwas Geborgenheit. Aber der Zug war ein fremder Ort und es waren viele andere Personen anwesend. Und sie alle hatten ihre eigenen Gedanken und Wünsche mit dabei. Selten versuchte sie es zu benutzen, aber nun war es wohl mal wieder soweit. Nela griff in ihre Tasche und holte nach kurzem Kramen ein kleines Hypospray heraus. Sie kontrollierte, ob dies geladen war und gab sich dann selbst eine Injektion in den Arm. Damit würde sie sich zwar gleich noch mehr wie ein Gemüse fühlen, aber wenigstens ließen sie die anderen Fahrgäste dann erstmal in Ruhe. Ihr Padd würde sie schon wecken, wenn sie einschlafen würde. Und selbst wenn nicht; machte sie halt einen Ausflug. Saya hatte wegen dieser dämlichen Kommission eh keine Zeit mehr...
Deep Space 9, Übergangsquartier von Saya und Nela Levi
Saya lag nun schon eine Weile im Bett und versuchte Schlaf zu bekommen. Aber ihre Gedanken wollten einfach nicht aufhören zu rotieren. Große Veränderung stand an. Für den Alpha-Quadranten, für die Crew der Swansea, für sie und für Nela. Das Mädchen war noch unterwegs auf der Station. Saya hatte es nicht übers Herz gebracht ihr die Ausflüge wieder zu verbieten. Lieber ließ sie es auf eine Auseinandersetzung mit der Stationssicherheit ankommen als sich abermals mit dem Mädchen streiten zu müssen warum sie nie etwas durfte was Spaß machte ud warum Saya ihr nichts zutraute.
Es war nichtmal ein Jahr her, da war Saya, notgedrungen, auf die Swansea versetzt worden. So wirklich angekommen war sie nicht. Daran änderte auch nichts, dass ihre alte Freundin Tanabahi das Kommando trug. Alles mögliche hatte sie dauern unter Spannung gehalten: die Ereignisse auf Irwin ließen sie immer noch nicht ganz los, auch wenn es schon deutlich besser geworden war. Die Ingenieurscrew der Swansea war chronisch unterbesetzt, weswegen das Sternenflottenkommando sie wohl auch an Bord belassen hatte. Das Schiff machte zudem dauernd Probleme, was nicht zuletzt auch daran lag, dass die Technik ständig überlastet wurde. Von einer Prometheus-Klasse - selbst wenn diese etwas abgespeckt gewesen war - war es ein deutlicher Abstieg zur zwar neueren, aber beileibe nicht so aufgemotzten Tempes-Klasse gewesen. So wirklich waren Saya und die Swansea am Ende nicht warm geworden; das Schiff war ein dauerndes Problemkind.
Apropos: wenn der Dienst Saya nicht auf trapp gehalten hatte, dann hatte Nela schon dafür gesorgt. Saya konnte absolut nachvollziehen, dass es für einen Teenager spannendere Dinge gab, als auf einem kleinen Schiff voller Erwasener festzusitzen. Dementsprechend hatte sie Nela viele Dinge durchgehen lassen. Im Nachhinein hätte sie wohl bei einigem strenger sein müssen. Nela hatte sich zwar einigermaßen arrangiert mit der Situation, doch die Streits hatten sich in letzter Zeit deutlich gemehrt und ihr Verhalten war bedenklich geworden. Es war irgendwie erschreckend, wie das Mädchen Saya den Spiegel vor's Gesicht hielt. Lange konnte es jedenfalls nicht mehr so weitergehen.
Nun, wo sie wieder im Alpha-Quadranten waren, waren auch die Schatten wieder da, welche sie seit dem ersten Tag begleiteten. Nela hatte keine zwei Wochen gebraucht den Geheimdienstagenten an Bord der Swansea zu enttarnen. Für Saya hatte mehr als einen Monat gedauert, bevor Nela ihren Verdacht bestätigte. Sie hatte mit ihr geschimpft über den Leichtsinn sich anzumaßen alleine mit einem Agenten fertig werden zu können und dann hatten sie beide entschieden niemand anderem von der Crew einzuweihen. Es war widersprüchlich, wenn sie so darüber nachdachte, aber eigentlich tat sie ja auch nur genau das gleiche wie es Nela vorher schon getan hatte: lieber niemanden damit beunruhigen und davon ausgehen, dass man schon selber damit fertig wurde. Sie war nicht gerade begeistert wie Nela den Agenten unter Kontrolle behielt, aber auch hier musste sie sich wieder den Spiegel vorhalten lassen. Es war schon erstaunlich, wie einfach es denn war andere für etwas zu kritisieren, was man selbst genauso tun würde und bei sich dann überhaupt kein Problem zu sehen.
Und dann war da dieses Gespräch, welches sie in zwei Tagen führen würde. Ihre Cousine reiste eigens von Betazed an um die Angelegenheit persönlich zu besprechen. Sie wusste nicht viel über sie. Überhaupt musste Saya wieder feststellen, dass sie wenig über ihren weiteren Familienkreis wusste. Warum eigentlich? Sie kannte kaum Onkel, Tanten... sie musste morgen mit ihrer Mutter sprechen. Und dann musste sie sich überlegen, wie es mit Nela weitergehen sollte. Und dann musste sie davor noch erstmal in Erfahrung bringen wie es mit ihr überhaupt weitergehen sollte. Sollte sie sich vielleicht auf irgend einen ruhigen Posten bewerben? Wo Nela wieder ordentlich zur Schule gehen konnte und ein ordentliches soziales Umfeld für eine Teenagerin hatte. Wo es nicht so gefährlich war wie auf einem Raumschiff... aber konnte sie die Kleine wirklich alleine lassen? Wer würde auf sie aufpassen?
Saya drehte sich auf die andere Seite. Sie durfte das alles nicht mehr aufschieben. Sie spürte, dass in den nächsten Wochen große Entscheidungen anstanden und das Verängstige sie zunehmens. Es stand so viel auf dem Spiel...