1 Anatomie
- Lebensform: Humanoid/Amphibien
- Lebenserwartung: ca. 30 Jahre
- Geschlechter: Zwei. Die Verteilung unter Vodanern von Männchen zu Weibchen beträgt 90 zu 10. Das liegt daran, dass aus befruchteten Eiern weibliche Vodaner schlüpfen und aus den unbefruchteten Eiern wiederum Männchen. Ein recht komplizierter Befruchtungsritus führt dieses Ungleichgewicht also herbei.
- Äußerlich: Vodaner sind aufrecht gehende, dünne und ca. 1,90 Meter große Warmblüter. Hervorstechend sind ihre großen, schwarzen Augen, die nur durch eine Membran anstatt Lider geschützt werden. Weiterhin verlaufen die Luftröhren von den Nasenlöchern durch die Hörner über den Hals in den Leib. Die Hörner beinhalten die kolossale Menge an Geruchszellen eines Vodaners. Langer, dünner Kopf und verschieden Hautfarben, meist jedoch blass. Das reicht von dunklem Blau über Grau und Grün bis Rot.
- Innerer Körperaufbau: Vodaner haben kompakte und kleine Organe in ihrem doch recht drahtigen Körper. Diese wiederum bedingen einen schnellen Stoffwechsel, der sich weitgehend auf das komplette Leben der Vodaner auswirkt. Ebenfalls auffällig ist in Vergleich zu anderen Spezies, dass ein Verdauungstrakt für feste Nahrung fehlt. Vodaner sind "Vampire". Der Rest ihres Körpers besteht aus den drahtigen Muskelsträngen und dünnen Knochen.
- Blut: Warm, rot. Ebenso wie beim Menschen - aber etwas flüssiger, was wiederum für Verletzungen anfällig macht.
- Körperliche Stärke: An sich gering aber nicht zu verachten.
- Körperliche Schwächen: Vodaner halten nur sehr wenig Zeit ohne Luft aus, sind dafür aber oftmals schneller und drahtiger als Menschen, wenn auch im direkten Vergleich schwächer.
- Gehör: Vorhanden, auf menschlichem Niveau.
- Augen: Vorhanden, auf menschlichem Niveau.
- Geschmackssinn: Bei fester Nahrung nicht vorhanden. Aber sehr guter Geruchssinn.
- Fortpflanzung: Haplodiploide Eierleger.
2 Bekannte Figuren
- Anoleis - Amtierender Bürgermeister von Schell und damit Vorstehender des vodanischen Volkes theoretischer Verterter der Vodans. An und für sich eine umgängliche Persönlichkeit, die jedoch manchmal wie seine Artgenossen von einer starken Ruhm- und Geltungssucht getrieben wird. Allerdings wird jede Statue, die Anoleis von sich errichten lässt, über Nacht sofort umgestoßen. Dennoch ist er besorgt um sein Volk, auch wenn er sich wie alle vodanischen Herrscher vor allem auf die Oberschicht konzentrieren, bei der sie noch Geltung haben. Den Rest der Vodaner erreicht Anoleis ohnehin nicht und versucht es auch gar nicht erst.
3 Gesellschaft und Kultur
3.1 Gesellschaftssystem
Vodaner leben in einer chaotischen Gesellschaft, praktisch einer Anarchie. Wer aber glaubt, das Leben auf Vodan würde im Chaos versinken, der irrt. Es ist nur eben nicht zentralisiert oder gelenkt. Die herrschende Lebensphilosophie "Wenn jeder für sich selbst sorgt, ist für alle gesorgt." bringt ein System hervor, in dem sich zwar jeder selbst der Nächste ist aber eben auch jeder auf sich aufzupassen weiß. Zum Beispiel gehen Vodaner arbeiten, wann und wie sie es für richtig halten. Nicht zu gehen wagen sie nicht weil sie Angst davor haben, gefeuert zu werden und das würde die eigene Existenz bedrohen.
Dazu kommen zwei weitere Faktoren: Das kolossale photograpische Gedächtnis und eine enge Familienbindung. Vodanern ist ihre Familie sehr wichtig und dank ihres hervorragenden Gedächtnisses können sie sich sogar alle Verwandten bis zum sechsten Grad merken. In einem so weit gespanntem Netz an Bekanntschaften wird sich immer jemand finden, der einem in Notsituationen weiterhilft. Diese weiträumige Vernetzung hilft ebenfalls dabei, in Vodan eine Gemeinschaft zu bilden da sich jeder gewahr ist, wie nah alle doch theoretisch verwandt und voneinander abhängig sind. In der Gesellschaft der Vodaner und ihrem weitverzweigten Familiensystem spielen die Weibchen aufgrund ihrer Unterzahl eine bedeutende Rolle, die man auf menschlicher Ebene vielleicht mit einem Zwischending aus Politikern und Freunden vergleichen kann. Grundsätzlich für das Seelenheil ihrer Mitbürger verantwortlich, verlassen Vodanerinnen nie ihren Planeten und kein Nichtvodaner hat jemals ein Weibchen zu Gesicht bekommen. Dennoch finden sich unter den Volksführern meist Männer, was mit dem Kontakt zu anderen Spezies zu tun hat. Den meiden die Weibchen.
3.2 Bekannte Geschichte
- 2321 - Erste Versuche, die sich ankündigende Überbevölkerung zu verhindern.
- 2344 - Erfindung des Warpantriebs.
- 2386 - Antrag zur Aufnahme in die Föderation.
3.3 Familie
Familie nimmt im vodanischen Leben einen sehr hohen Stellenwert ein. Dabei darf man nicht den Fehler machen, sie mit dem menschlichen Begriff von Familie gleichzusetzen. Eine vodanische Familie ist ein weitverzweigtes Netzwerk von Individuen, über das offenbar nur der Vodaner selbst Auskunft geben kann, der im Mittelpunkt steht bzw. der, den man gerade danach fragt. Vodaner sind stolz auf dieses Netzwerk und reagieren stark beleidigt, sollte man es je in den Schmutz ziehen. Darüber hinaus ist die Familie eines Vodaners verantwortlich für dessen Fortpflanzung. Denn Vodaner haben zwar einen schwachen aber dennoch vorhandenen Sexualtrieb. Die starke Minderheit von Frauen zwingt zu einer gewissen Rationalisierung des Systems, dass in dem vielschichtigen Fortpflanzungsritus gipfelt, der hier nur vereinfacht beschrieben werden kann.
Dabei einigt sich die Familie eines Weibchens mit bis zu drei anderen Familien von Männchen (ohne deren Zustimmung) auf einen Fortpflanzungsvertrag, der praktisch die "Mitgift" zum Inhalt hat. Das Weibchen legt seine Eier in einem abgeschotteten Raum, in dem auch die drei Männchen zugegen sind. In einem komplexen, mehrere Stunden dauernden Ritus, über den Vodaner nur sehr ungerne sprechen, bieten die Männchen dem Weibchen die Erfüllung aller Wünsche an bzw. versuchen sich ohne Gewalt gegen die zwei Rivalen durchzusetzen. Das Weibchen entscheidet, ob ein, zwei oder alle drei Männchen zur Befruchtung kommen. Danach trennen sich die Wege von Männchen und Weibchen wieder - auch wenn sie mit den Nachkommen eben im ersten Grad verbunden bleiben. Was diesen Fortpflanzungsitus angeht, so hält er sich an strikte Regeln, die seit jeher bestehen und keinem Nichtvodaner geläufig sind.
3.4 Nahrung
Vodaner sind Vampire. Das klingt grausamer, als es in der Realität ist. Im Grunde ist es auch nur eine sehr saloppe und nur allzu menschliche Umschreibung eines sehr komplexen Stoffwechselvorganges, der die Grundlage für Vodaner bietet. Denn Vodaner ernähren sich von Geruch. Das hat im öffentlichen Leben weitreichende Konsequenzen: Man setzt sich zur Nahrungsaufnahme nicht an einen Tisch um zu essen sondern begibt sich in kleine, luftdichte Räume und flutet diesen sogleich mit einer Vielzahl aufeinander abgestimmter Gerüche (vergleichbar mit der Zusammenstellung einer Mahlzeit aus verschiedenen Zutaten). Die Zellen der Vodaner nehmen diese Gerüche auf und entlassen sie danach aus ihren vier Lungen per Mund wieder als etwas, was man unter Menschen vielleicht "frische Luft" nennen würde. Auf dem Grund dieser "Vampir-Eigenart" lässt sich auch das Bild der Vodaner in der Galaxie ableiten: Ein Vodaner ist zum Beispiel in der Umkleide eines Fitnessraums gern gesehen, da er der muffigen Luft wieder Frische verleiht. Andererseits kann es für einen Gast auf Vodan ein traumatisches Erlebnis sein, wenn man aufwacht und vor seinem Gesicht einen schnaufenden Vodaner findet.
3.5 Öffentliches Leben
Wer als Gast auf Vodan aus dem Raumhafen tritt, wird zwangsweise erstmal umgerempelt werden und sich beschweren, dass er nicht beachtet wird. Eigentlich ist dem schon so, nur beachten Vodaner ihre Gäste für gewöhnlich kaum. Gastfreundlich sind sie nicht, anders herum herrscht aber auch kein Rassismus oder eine Deskriminierung. Diplomaten wurden für ihre Aufgaben extra geschult. Sollte der umgerempelte Mensch jedoch ein langes Gezeter veranstalten und Entschuldigungen fordern, so gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder der Vodaner entschuldigt sich nach Länge und Breite, bis es dem Menschen genug wird oder der Vodaner verschwindet mit schnellem Schritt aus der Menge, um der Lage zu entgehen.
Das öffentliche Leben auf Vodan besteht aus Familie, Arbeit und Kultur. Die Familie nimmt einen wichtigen Platz in der Kultur ein und die Pflege zu Kontakten bis zum sechsten Grad nimmt entsprechende Zeit in Anspruch. Glücklicherweise sind viele Unternehmen auf Vodan Familienunternehmen, sodass sich die Familie stets in Arbeit und Kultur einflechten lässt. Was die Kultur angeht: Vodaner sind aufgrund ihrer "Hyperaktivität" eher an schnellen Genüssen interessiert. Drogen wie Hallex (blaue Flüssigkeit, Aufnahme über den Mund, angenehme Wärme im Körper oder auch ein "Gleiten") oder roter Sand (rörtliches Pulver, über Atemsystem aufgenommen, löst angenehme Halluzinationen aus, man wird tlw. "high") erfreuen sich großer Beliebtheit und werden von Theta bezogen. Der Besitz von Drogen wird von der Regierung in dem Wissen geduldet, dass man ohnehin nichts dagegen tun kann. Beliebt sind ebenfalls Konzerte von sensorischen Bands wie "Expel 10", die ihre Zuhörer nicht nur audiostimulieren sondern sich auch anderer Mittel bedienen. Ein vodanisches Konzert dauert nur ca. 30 Minuten und ist damit für Menschen ungleich kürzer als zum Beispiel Theater oder Oper.
Generell besteht das öffentliche Leben auf Vodan aus einem anarchischen Ameisenhaufen: Jeder tut irgendetwas, was ihm gefällt und sucht sich damit seine Nische. Man darf auf diesem Planeten nicht damit rechnen, bei Problemen von Sicherheitskräften aus selbigen gezerrt zu werden. Andererseits braucht es eine große Gruppe von Vodanern um den Mut aufzubringen, sich gegen einen Menschen zu stellen. Das langfristige Gedächtnis der Vodaner und ihre Feigheit führen manchmal zu dem Vorwurf, dass sie einen anlächeln würden und nur auf einen schwachen Moment warten, um eine Gemeinheit zurückzuzahlen.
3.6 Religion
Genau wie der Fortpflanzungsritus ist auch die Religion der Vodaner für Menschen in ihrer Komplexität sehr schwer begreiflich. Überaus vereinfacht ließe sich sagen, dass Vodaner an ein "Rad des Lebens" glauben, vergleichbar mit dem menschlichen Hinduismus. Man glaubt an keinen Gott bzw. kein übergeordnetes Wesen sondern vielmehr daran, dass Leben und Tod eine Einheit bilden. Wer sich in seinem Leben gut und angemessen verhält, wird dafür im nächsten Leben belohnt. Man spekuliert, dass diese Haltung zu der Feigheit der Vodaner führt, indem sie lieber nichts tun als etwas Falsches tun. Diese Theorie wurde bis heute aber nicht bestätigt. Die Religiösität der Vodaner hat im Alltag wenig Platz, findet aber vor allem bei Totenfeiern Anwendung. Ein vodanisches Begräbnis wäre für Menschen eine unangenehm kurze aber intensive Erfahrung. Der tote Leib wird mit einem Tuch vor den Augen der engsten Familienmitgliedern verborgen und ein ausgewähltes Familienmitglied wünscht dem Toten viel Glück im nächsten, hoffentlich besserem Leben. Aufgrund der Hyperaktivität geht der Prozess schnell vonstatten aber der krasse Unterschied trauernder Vodaner zu den ewig schnatternden Massen in der Öffentlichkeit würde jedem auffallen.
3.7 Militärdoktrin
Das vodanische Militär ist ein riesiger Arbeitgeber, wenn nicht der Größte des gesamten Planeten. Einige Milliarden Soldaten umfasst die vodanische Berufsarmee und aufgrund dieser riesigen Masse kann man es sich nicht leisten, in Friedenszeiten stillzustehen. Somit ist das vodanische Militär eher eine Art Firma, die in Friedenszeiten praktisch überall da eingesetzt wird, wo es notwendig ist - Bergbau, Häuserbau, Sicherheitskräfte, sogar als Taxifahrer. Es ist also gut möglich, einen vodanischen Truppführer als Stadtführer zu haben - schlichtweg, weil er im Moment als Truppführer nicht gebraucht wird. Vodaner betrachten dieses Flexibilität als selbstverständlich und wundern sich, wie andere Spezies sich auf einen Beruf festlegen können. Das wäre doch langweilig. Ebenfalls aufgrund der riesigen Mannstärke ist nicht genügend Material für die Vodaner vorhanden. Gut möglich, dass im Kriegsfall also nur jeder Zweite oder Dritte eine funktionierende Waffe erhält. Der Rest muss mit einer handvoll Munition auskommen.
Die drei Schiffe der Vodaner sind wahre Behemoths, die sich aber nur im Orbit des Planeten aufhalten. Man könnte sie auch als gigantische, schwebende Städte bezeichnen. Sie sind vollbesetzt mit ihrer riesigen Crew und ein Verlust eines Schiffes hieße, abertausende Leben zu verlieren. Die Schiffe selbst sind schnell und haben starke Schilde, jedoch praktisch keine Bewaffnung. Im Grunde sollten sie im Verteidigungsfall den Gegner nur lang genug aufhalten, um der Zivilbevölkerung Zeit zur Flucht zu verschaffen. Die Unzuverlässigkeit und Feigheit der Truppen stellt für den Captain des Flaggschiffs (traditionell der militärische Oberbefehlshaber) ein ernstzunehmendes Problem dar. Innerhalb der massigen Streitkräfte soll die sogenannte "Special Task Group" (kurz: STG) existieren, die lediglich dem Captain des Flaggschiffs und nur alleine dem untersteht. In ihren Aufgabenbereich fällt alles, was bei anderen Rassen, Völkern und Reichen in den Aufgabenbereich des Nachrichtendienstes und der sog. Sonderkommandos fällt. Die Existenz ist umstritten und bislang lediglich ein Gerücht.
3.8 Sprache
Die vodanische Sprache benötigt eigentlich keine weiteren Erläuterungen, da sie sich nicht im wesentlichen von den Eigenarten anderer Sprachen unterscheidet. Generell kann man festhalten, dass sie recht weich ist, auch wenn "Sch"-Laute recht beliebt sind. Im Sprachbild der Vodaner kann man im Vergleich zu Menschen feststellen, dass ihre Sätze enorm kurz gehalten sind und sich Vodaner eher stakkatorartig unterhalten. Auffällig ist auch, dass die Satzbildung rein zweckorientiert ist und nur sehr selten Prädikat und Subjekt im gleichen Satz stehen.
4 Weitere Informationen
- Beliebt sind auf Vodan sogenannte "Riechbars", in denen verschiedenste Düfte aus allen Ecken der Galaxie eingeatmet werden können. Unglücklicherweise sind dort fast nur Vodaner zu Gast. Für den Rest bietet aber der Bezirk um den Raumhafen herum auch noch Bars und Clubs für jeden Außerirdischen, der nicht nur auf Gerüche fixiert ist.
- Vodanische Raumschiffe sind praktisch kantenlos und wirken recht rund. Genau darum sind ihre Replikationen beliebte Spielzeuge in der Föderation.
- Die ersten Menschen, die auf Vodaner trafen, beschrieben die anhand ihres andauernden und subjektiven Gemütszustand der Eile und Nervösität als "Hamster mit Koffeinschock".
- Aufgrund des überbevölkerten Planeten hat sich das Sprichwort "ein Haus auf Vodan bauen" herausgebildet, wenn nur derjenige die Idee gut findet, der sie hatte.