[Persönliches Logbuch von Hannah von Salis]
Persönliches Logbuch - Hannah von Salis
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Woodrow Hoyt -
15. August 2008 um 00:07 -
Geschlossen
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Hannah ließ sich in den Sessel im Wohnraum ihres Quartiers sinken. Mit der rechten Hand angelte sie nach der Wolldecke, die auf der daneben stehenden Couch lag, zog diese zu sich hinüber und bereitete sie über sich aus. Es fröstelte ihr und sie zog die Füße auf die Sitzfläche des Sessels hoch. Eingekuschelt saß sie ein paar Minuten schweigend da.
"Computer, starte eine Audio-Aufzeichnung für mein persönliches Logbuch", sagte sie schließlich. der Computer bestätigte dies umgehend mit einem knappen "Aufzeichnung läuft. Eintrag Nr. 1 - Sternzeit 61065,66". Hannah schwieg noch ein paar Sekunden, bevor sie weiter sprach.
"Wir haben den 24.01.2384, es ist 20:47 Uhr an Bord der Ares. Seit etwa elf Monaten bin ich nun schon als Taktischer Offizier hier stationiert. Bislang habe ich dieses 'persönliche Logbuch' nicht benutzt, weil ich keine Inhalte dafür hatte... Ich war noch nie ein Tagbuchschreiber - und werde es wohl auch nie werden... Aber dennoch ... heute Abend überkommt mich das Gefühl ein paar meiner Gedanken festhalten zu wollen.
Die Ares hat den unfreiwilligen Ausflug in die Zukunft relativ gut überstanden. Schiff und Besatzung sind meines Wissens nach mit dem sprichwörtlichen "blauen Auge" davon gekommen. Ich selbst habe immer noch Kopfschmerzen und werde wohl der Krankenstation noch einen Besuch abstatten müssen. Bislang habe ich mich aber davor gedrückt und bin meinen dienstlichen Verpflichtungen nachgegangen. Doch mittlerweile sollte es auf der KS ruhiger sein und es wäre wohl unverantwortlich noch länger zu warten ... jeden Mitarbeiter meiner Abteilung hätte ich für so ein Verhalten bereits gerügt...
Als wir erfahren haben welche Auswirkungen unser Verschwinden in die Anomalie für die Zukunft zur Folge hatte - beziehungsweise haben würde - war ich ziemlich erschrocken. Um so mehr bin ich erleichtert, dass wir einen Weg zurück gefunden haben, ohne irgendwie in der veränderten Zeitlinie aufgefallen zu sein - zumindest unseres Wissens nach - und ohne viel über diese neue Zukunft erfahren zu haben. Ich habe beschlossen das Wenige, was ich nun über diese Zukunft weiß, für mich zu behalten - sicher ist sicher.
Der Vorfall hat mir gezeigt wie empfindlich das temporale Gefüge ist. Was in den Physikkursen der Schule und den Vorlesungen der Akademie als reine, glasklare Theorie unterrichtet wird, ist in Wirklichkeit ein zerbrechliches System; wesentlich beeinflusst durch unser Handeln und Denken... Diese praktische Vorführung hat mich wirklich beeindruckt... und zugleich auch verunsichert. ... "Einige Minuten der Stille folgten. Schließlich seufzte Hannah und sprach dann weiter: "Jedenfalls..." sie atmete tief ein und aus und seufzte dann erneut "... jedenfalls konnte ich dabei viel lernen. Für eine Arbeit als taktischer Offizier und auch für mich selbst. Mittlerweile bin ich mir ganz sicher, dass ich bei meiner Berufswahl die richtige Entscheidung getroffen habe. Als Arzt oder Anwalt würde ich wohl bei der Arbeit versauern.. ich kann einfach nicht verstehen, wie Maximilian das... naja... seine Sache!" In ihre Stimme hatte sich zum Ende hin ein scharfer, leicht grummeliger Unterton eingeschlichen. Sie öffnete erneut den Mund, um etwas zu sagen, rief sich dann aber innerlich zur Ordnung und schwieg. Nach ein paar Augenblicken überkam sie das Gefühl für heute genug ihrer Gedanken festgehalten zu haben. "Computer, Aufzeichnung beenden", sagte sie darauf hin knapp und zog die Decke noch ein Stück höher und fester an sich. Standardmäßig gab der Computer ein "Aufzeichnung beendet" von sich. Dann wurde es still im Raum...
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Langsam schloss Hannah die Tür hinter sich und ging zu dem Schreibtisch hinüber. Dort nahm sie Platz und sah ein paar Sekunden still auf den Computerterminal vor sich, als müsste dieser auf ihre Anwesenheit reagieren. Aber es war mehr ein nachdenkliches, leicht abwesendes "in die Luft gucken", was sie da tat.
"Computer, starte eine Audio-Aufzeichnung für mein persönliches Logbuch", sagte sie schließlich. Umgehend kam die Reaktion des Computers: "Aufzeichnung läuft. Eintrag Nr. 2 - Sternzeit 61173,34". Hannah presste die Lippen auf einander und schwieg noch ein paar Sekunden. Nach einem leisen Seufzer begann sie zu sprechen:
"Immer noch die Krankenstation. Seit etwas mehr als zwei Tagen sitze ich hier nun schon fest... Lt van de Daan... Thijs... hat mir sein Büro bereitgestellt, damit ich in Ruhe mit meinen Eltern sprechen kann.... das werde ich dann wohl mal gleich tun..." Sie seufzte erneut. "Ich glaube ich war noch nie wirklich krank - kleine Erkältungen ausgenommen; die zählen nicht. Und nun - quasi von heute auf morgen - spinnt mein Körper rum. Hinzukommen die Erklärungen und Theorien von Thijs, die ich mit meinem medizinischen Wissen nur grob einordnen kann. Ganz ehrlich: Es macht mir Angst nicht zu wissen, was los ist. So wie es nun aussieht ist nicht diese Anomalie Schuld daran, dass mein Körper rumspinnt und es macht mich gradezu wahnsinnig, dass nicht klar ist, woran es nun liegt.... Es ist... es..." ihre Stimme versagte und sie schluckte hart. Es brauchte ein paar tiefe Atemzüge, bis sie sich in der Lage fühlte weiter zu sprechen: "... Klarheit wäre nun wirklich gut..." Sie machte noch eine kurze Pause. "Immerhin kümmern sich hier alle sehr lieb um mich.... Noch viel besser wäre es, wenn Woodrow da wäre. Das er ausgerechnet jetzt für einen Einsastz das Schiff verlassen musste, lässt sich wohl ironisch als "perfektes Timing" bezeichnen. Seine Anwesenheit wäre jetztenfalls sehr erleichternd... Aber so werde ich wohl bis zu seiner Rückkehr ohne ihn klarkommen müssen."
Hannah lehnte sich in dem Stuhl zurück und sah für einige Augenblicke schweigend auf einen Punkt an der gegenüberliegenden Wand."Im Übrigen ärgert es mich, dass ich den ersten Werftauffenthalt mit der Ares nun auf der Krankenstation verbringen muss. Es gibt einiges zu tun; vorallem auch Dinge, die mit den Werftmitarbeitern abgesprochen werden müssen. Da Herr Kuhr nun mit den anderen Führungsoffizieren auf der USS Aarhus ist, habe ich schon etwas Sorge, dass nicht allso so erledigt wird, wie ich mir das vorstelle. Ich hoffe, dass zumindest alle Torpedobestände aufgefüllt werden und das Softwareupdate für die Waffensteuerung aufgespielt wird, da es in der Vergangenheit mehrmals Probleme bei der Torpedosteuerung gab. Auf letzteres kann ich in Zukunft wirklich verzichten... Vielleicht ist ja zwischen dem morgen endenden Werftbesuch und dem nächsten Einsatz noch Zeit, damit wir uns um alles kümmern können, was bisdahin nicht erledigt ist ... Also dann: Ich werde jetzt wohl mal versuchen Mama zu erreichen. Es begeistert mich nicht sonderlich, ihr von der aktuellen Situation berichten zu müssen, aber ich weiß auch, dass sie sich ziemlich verletzt fühlen würde, wenn ich es nun nicht tue und sie später davon erfährt... Und das eigentlich zu Recht. Ich würde ja auch wissen wollen, wenn etwas mit Papa, Maximilian oder ihr wäre... Also, auf in die Höhle des Löwen..." Sie musste kurz grinsen. "Computer, Aufzeichnung beenden", sagte sie daraufhin.
"Aufzeichnung beendet" meldete der Computer und es wurde erneut still im Raum... -
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