2146-12-27 - Universitätsklinik Montreal
Auf dem Gang standen vier Personen im Gespräch vertieft. "Was sie erwarten ist, dass ich eine Vermutung äußere, dies ist in höchstem Maße unlogisch." sagte die sonore Stimme des Arztes. "Dr. Weisskind und ich haben gemeinsam alle Maßnahmen während der OP eingeleitet, damit es nicht zu Spätfolgen kommt. Nehmen sie meine Versicherung dafür." Der Mann hatte seinen rechten Arm um die Schultern seiner Frau gelegt. "Das ist sischer?" "Mein Volk lügt nicht." Fast hätte der Mann angesetzt eine Nachfrage zu stellen, doch die sanfte Berührung seiner Hand durch seine Frau hielt ihn davon ab. Ihre Stimme klang wie ein frischer Wind. "Bon,vielen Dank Docteur. Dürfen wir zu unsere Tochter?" "Es wäre sicherlich besser, sie ruhen zu lassen, aber es scheint ein terranischer Brauch zu sein. Gut, gehen sie hinein, aber sind sie bitte leise und lassen die Patientin schlafen." "Bien sur." Sagte die Frau, nickte dem Arzt mit den spitzen Ohren zu.
Das Licht im Raum war gedimmt, das Aufleuchten von grünen und roten Diagnoseleuchten brachte ab und an ein wenig mehr Licht. Das fahle Licht ließ die Gestalt im Bett noch bleicher, zerbrechlicher erscheinen. Man hörte den rasselnden Atem, der durch eine Atemmaske unterstützt wurde. Die Frau lief aufdas Bett zu. "Namid!!!" Der Mann machte nun seinerseits einen schnellen Schritt auf die Frau und damit auch auf das Bett zu, hielt sie zurück. Zu spät, die Gestalt im Bett schlug langsam die Augen auf. Alles um sie bewegte sich, ließ Übelkeit in ihr aufsteigen. Es brauchte Zeit, bis die Augen fokussierten, sie die Umgebung wahrnehmen konnte. Es klang hohl, als sie sich mit nicht mehr ein Flüstern zu Wort meldete. "Wo... wo... bin isch? Was ist passiert?"