Anastasia spürte das umgehende Aufflammen der Gedanken, als Verena das aussprach, was nicht von der Hand zu weisen war. Aber die Betazoidin hielt es für wahrscheinlicher, dass, wenn es einer der Personen im Raum gewesen war, Dummheit und Unwissen und kein Vorsatz Urheber des Lecks waren. Einen Urheber, der unter Vorsatz handelte, wäre ihr über die vergangenen Monate aufgefallen, oder aber war ein absoluter Profi. Gerade solche Momente waren entlarvend und auch ein ausgebildeter Telepath würde sich dadurch wenigstens verdächtig machen, dass er seinen Geist verschloss um seine Assoziationen zu verbergen.
Anastasia war hin und her gerissen, ob eine Analyse des Vorgefallenen sinnvoll erschien oder es sinnvoller war jetzt nach vorne zu blicken. Verena hatte ebenso angesprochen wie das weitere Vorgehen geschehen musste, wenn die undichte Stelle auf Angel Island zu vermuten war. Nur ... nun selbst als abtrünnige Zelle zu agieren... sie hatte selbst den ersten Schritt dazu getan, indem sie dem Team Zugriff auf die Infrastruktur einer anderen Abteilung gegeben hatte. Je mehr sich der Gedanke in ihr festigte, desto unangenehmer wurde er.
Eames Ideen wirkten allerdings ebenso hilflos. Das einzige, was er im Moment an der Hand hatte, stammte aus Angel Island ... und war damit verbrannt. Sie blickte zu Verena. Nach dem Vorgefallenen war es nun sicherlich sie, welche den Ton angeben würde.
Beiträge von Adrian Shield
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Erklären...?
Erklären, was passiert war, vielleicht. Anastasia hatte aus den Gedanken der Anwesenden bereits die wesentlichen Ereignisse aufgeschnappt und zu einem halbwegs vollständigen Bild zusammengebaut. Nicht erklären, beschreiben würde sie es können. Und es ging noch weiter als das, was Verena mit ihrer metaphorischen Wortwahl genannt hatte. Sie waren nicht nur überrascht worden, jemand kannte auch jeden ihrer Schritte.
"Sie waren nicht die einzige, welche überrascht wurde - auch wenn wir nicht angegriffen wurden."
Sie kann wohl selber von Glück behaupten, dass sie noch lebt.
"Jemand wusste, was unsere nächsten Schritte sind und ist uns zuvor gekommen."
Sie machte eine kurze Pause und blickte durch den Raum, welcher recht unscheinbar wirkte.
"Deshalb sind wir nun hier..." -
Anastasia schloss die Tür hinter Verena wieder und ging an ihr vorbei zurück in den Raum. Der Blick der Anwesenden war auf die neu angekommene gerichtet. Eames saß bald apathisch auf dem Boden und verhielt sich still, in Gedanken, welche aber nicht so recht zu fruchten schienen und ihn eher aufzufressen schienen als das Mittel zur Entwicklung eines Plans, wie man nun weiter verfahren wollte. Anastasia warf Verena einen kurzen Blick zu, welcher das bestätigen würde, das diese sich nach dem ersten Blick an Eames dachte.
Nun waren sie hier. Sicher, vorerst. Aber die Ereignisse legten nahe, dass es keine Option sein würde sich dauerhaft zu verkriechen, ganz im Gegenteil, dass es höchste Zeit war zu handeln, einen Vorsprung gegenüber ihren Gegenspielern zu entwickeln.
Anastasia nahm auf einem Stuhl platz. Sie war ausgesprochen ruhig und konzentriert trotz der starken, negativen Emotionen der Anwesenden im Raum. Jetzt war nicht der Zeitpunkt, an dem sie dies an sich heranlassen konnte. Es war noch Anfang des Tages und sie ausgeruht und fit. Aber unter diesen Umständen wagte sie nur vorsichtig abzuwägen wie lange dies anhielt. -
Wieder reagierte Anastasia als erste, das Klopfen bereits antizipiert. Verena war die letzte des Teams, welche nun den Unterschlupf erreicht hatte. Die Routine ließ sie nach etwaigen Verfolgern suchen, aber bei Verena ging Anastasia eigentlich davon aus, dass diese ihr Handwerk beherrschte. Die Terranerin hatte seit einer Weile begonnen ihre Gedanken und Gefühle vor ihr nicht mehr so stark zu maskieren beziehungsweise den Versuch dazu zu unternehmen. Anastasia nahm dies als Zeichen, dass die Agentin sich immer mehr damit arrangiert hatte in ihrer Gegenwart und unter ihrer impliziten Überwachung zu arbeiten. Sicher hatte aber auch der Vorfall auf der Fähre seinen Anteil daran. Mitunter war ihrer 'Kollegin' auch bewusst geworden, dass es ein besserer 'Ansatz" gegenüber der Betazoidin war die Emotionen zu- und sich entfalten zu lassen. Ein anderer Telepath würde möglicherweise Zweifel bekommen, ob die beiden überhaupt auf der selben Seite standen. Das taten sie, formal jedenfalls.
Anastasia öffnete wortlos die Tür und ließ auch Verena herein. Ein schwaches Lächeln war in ihrem Gesicht, wie sie es jedem schenkte. -
Anastasia erhob sich erst, als es an der Tür klopfte, auch wenn sie das Kommen der drei Männer schon lange bemerkt hatte. Ein Verhalten, welches sie sich angewöhnt hatte um die anwesenden Telepathen nicht mit für sie nicht nachvollziehbaren Handlungen zu überfordern. Den Spion musste sie ebenfalls nicht benutzen um zu überprüfen wer sich dort draußen befand, oder um zu kontrollieren, dass sie nicht verfolgt wurden. Sie öffnete die Tür und trat zur Seite um die drei herein zu bitten und schloss sie dann wieder leise.
Nun fehlten noch Vik, Iara und Verena. Letztere würde wohl einen interessanten bericht abliefern. Und dann hieß es zu entscheiden wie es weitergehen sollte. Eine Sache war für Anastasia aber jetzt schon klar: die Gruppe war für den Moment auf sich allein gestellt. -
Anastasia hatte einige Register gezogen um unbemerkt zu ihrem provisorischen Unterschlupf zu kommen. Sie hatten alle Kommunikationsmittel abgeschaltet oder zurückgelassen, welche eine Identifizierung ihrer Position ermöglicht hätten. Die Ensign hatte einen Mantel spendiert bekommen um nicht weiter aufzufallen. Letztlich hatten sie sich spiralförmig dem Ziel genähert um mögliche Verfolger zu verwirren und abschütteln zu können. Ein wenig verwunderte es die Betazoidin, dass sie nun die ersten sein sollten, welche das Appartement erreichten. Sie musterte die Gegende, es passte zu dem, was sie erwartet hätte. Gute Lage, aber auf den letzten Metern nicht zu gut ereichbar, ruhig, in einer Nachbarschaft, die stark fluktuierte. Über dem Gebäude residierte das Logo der Interspace Mining Corporation.
Anastasia trat aufmerksam durch die Gänge und betrat den Raum, zu welchem sie sich mit einem Zugriffscode Zugang verschaffte. Es war ein Appartement, ausgelegt für vier Personen. Üblicher Weise wurde es wohl von drei Personen genutzt, zwei Agenten und einem Asset. Äußerlich unscheinbar gabe es allerdings einige Dinge, welche die Räume nicht zu einem normalen Wohnraum machten. Nun galt es zu warten bis die anderen eintrafen. Hoffentlich ohne Verfolger. Falls ihre Gegenspieler diesen Ort kannten ... es war eigentlich unmöglich, denn dann müssten Sie... Anastasia stoppte ihren Gedanken. -
"Worum geht es? Im Kern? Was ist das Ziel?"
Captain T'Ali blickte auf die Kadetten im Hörsaal. Sie schritt schon die ganze Zeit auf und ab und hielt einen Monolog um Strategie, den Feldherrn auf dem Schlachtfeld und das, wenngleich sich das Schlachtfeld und die Feldherren über die Jahrhunderte gewandelt hatten, die Grundlagen, die Essenz der Lehre immer noch die selbe war. Namen wie Rhofistan und Sunzi waren gefallen, Namen berühmter Schlachten, die sich, auch wenn Jahrhunderte auseinander und Lichtjahre von einander entfernt, alle gemeinsame Elemente hatten. Krieg war immer wieder aufs neue grausam, doch das Führen eines solchen war ein Handwerk, welches man erlernen konnte.
"Zu gewinnen", kam es aus den Reihen der Kadetten im voll belegten Audimax.
"Und wie gewinnen wir?"
"Indem wir die Kräfte des Gegners vernichten."
"Und was müssen wir dafür tun?"
Schweigen.
Die Vulkanierin machte wieder kehrt und schritt in die Mitte des Hörsaals.
"Überlegenheit erzeugen. Überlegenheit", wiederholte sie, "heißt die Antwort."
"Der Sieger gewinnt, weil er dem Verlierer überlegen ist."
Wieder ließ sie die Worte ein wenig sacken.
"Theoretisch bedeutet dies vollkommene, vollumfängliche Überlegenheit. Überlegenheit in allen Belangen und ohne Kompromisse. Ein Gegner, welcher in allem überlegen ist, kann nicht besiegt werden."
T'Ali schritt zur Tafel und drehte sich wieder um.
"In der Praxis, in der Realität, ist es nicht anders, dass die überlegene Seite gewinnt. Allerdings gibt es natürlich keine vollkommene Überlegenheit. Absolute kennt die Realität nur äußerst selten. Es wird somit zu einer Frage, welche Aspekte relevant sind und ob man bei ihnen Überlegen ist. Der Begriff der Überlegenheit ist somit zwangsläufig ein relativer, er ist das Ergebnis eines qualitativen Vergleichs zwischen zwei Zuständen."
Auf der Tafel erscheint nun ein Bild, welches mehrere Felder aus Kreisen zeigt.
"Sind diese Zustände - sie erinnern sich an die Begriffe Kraft, Zeit, Raum und Information - veränderlich, so ist Überlegenheit keine intrinsische Qualität, sondern das Ergebnis des Vergleichs eines momentanen Zustands zweier Systeme. Überlegenheit ist also veränderlich, sie kann durch Veränderung einer dieser Variablen verlohren gehen, aber ebenso kann sie dadurch auch erst erlangt werden. Sie ist abhängig von den Kriterien, welche wir stellen und den Gewichtungen an diese Kriterien. Und am Ende ist es die Realität, die ihre Kriterien wählt und gewichtet, nach denen der letztendliche Konflikt entschieden wird."
Wieder ging der Blick durch den Raum. Es war die graue Theorie der Sache, aber es war etwas, welches man zu jeder Zeit gegenwärtig haben musste. Nun würde es ein klein wenig anfassbarer werden.
"Unser Ziel ist die Herstellung von Überlegenheit, unsere Aufgabe muss es also sein eine, möglichst optimale, wenigstens aber ausreichende Variablenkombination zu finden, welche Überlegenheit unserer Kräfte sicherstellt. Zeit, Raum, Kraft, Information, das sind allgemeine Variablen, welche in der Realität Entsprechungen in Entfernung, Mannstärke, Ausrüstung, Ausbildung, Kommunikationswege und vielem weiteren haben."
Das Hin- und Herlaufen stoppte und die Captain ließ ihren Blick über die Studenten streifen.
"Ihre Aufgabe als Feldherr ist es herauszufinden und einzuschätzen, welche dieser schier endlosen Faktoren welchen Einfluss auf unsere vier Variablen hat, und dann die wichtigsten zu isolieren und zu optimieren. Überlegene Feuerkraft führt nicht dazu dem Gegner Überlegen zu sein, wenn Geschwindigkeit einen viel größeren Einfluss hat oder die Aufklärung zu ihrem Einsatz fehlt. Ihr Ziel muss die Herstellung, Sicherstellung und die Erhaltung der Überlegenheit sein. Dies kann zu drei Zeitabschnitten geschehen: vor dem Gefecht, während des Gefechts und nach dem Gefecht."
Wieder änderte sich die Präsentation. Drei Kreise erschienen, welche sich überlappten, noch ohne Beschriftung.
"Die Herstellung der Überlegenheit vor dem Gefecht fällt in den Aufgabenbereich der Strategen, der Logistiker, der Ausbilder, ja sogar der Politiker. Die Statistik sagt, dass sie alle sich in ihrer Laufbahn mit wenigstens einem dieser Aspekte befassen werden, in dieser Veranstaltung werden wir uns nur mit der militärischen Strategie befassen."
'Strategie' leuchtete im ersten Kreis auf.
"Die Herstellung der Überlegenheit während des Gefechts gehört den Taktikern. Kein Plan überlebt den ersten Kontakt mit dem Feind, nannten es Militärtheoretiker und Generäle. Strategische Überlegenheit kann durch taktische Fehler schnell verloren gehen, ebenso natürlich auch anders herum."
'Taktik' ergänzte den zweiten Kreis.
"Und die Herstellung der Überlegenheit kann auch nach dem Gefecht erfolgen. Dies erfolgt wieder durch Strategie, hin und wieder auch durch Zufall. Ich nenne hier nur einmal den Pyrrhussieg, welcher zudem demonstrieren sollte, dass Überlegenheit ein extensiver, lokaler und kein zwangsweise globaler Begriff ist."
Wieder erschien das Wort 'Strategie' und die beiden äußeren Kreise vereinigten sich zu einem großen Kreis, welcher die Taktik umschloss. Die Professorin wartete einen Moment, da die Kadetten die Informationsflut erstmal aufsaugen mussten.
"Im folgenden werden wir uns mit den Möglichkeiten der Strategie beschäftigen Überlegenheit herzustellen und zu behalten. Gleichsam bedeutet dies auch, dass Sie gegen einen unterlegenen Gegner dieses Vorgehen antizipieren, stören und vereiteln können müssen." -
"Na kleine Schwester."
Shouta nahm neben Saya platz.
"Großer Bruder", bemerkte Saya zur Begrüßung.
"Ich habe gehört ich muss wieder mit dir schimpfen."
"Wer sagt denn sowas?"
Saya legte den Kopf schief und sah ihren Kommilitonen mit großen Augen an.
"Unschuldig zu gucken wird dir nichts bringen..."
"Nicht mal ein bisschen?"
"Ein bisschen vielleicht..."
Der Japaner schmunzelte leicht.
"Und wenn ich dich umarme?", fiel sie ihm wieder ins Wort, legte sich an seine Schulter und umfasste Shouta mit beiden Armen.
"Bemüh dich nicht zu sehr."
"Und wenn ich", sie überlegte einen Moment, "wenn ich dir verspreche, dass ich lieb war?"
"Das wäre geflunkert."
Shoute pikste Saya in die Seite und wie vorgesehen zuckte diese zurück und löste die Umarmung.
"Hey!"
"Warum hast du die Evakuierungsübung kurzfristig abgewählt?", setzte er nun mit dem nach, worum es gehen würde.
Saya sah nach vorne um ihm nicht ins Gesicht zu blicken, antwortete aber nicht.
"Erinnerst du dich noch daran, was du mir versprochen hattest?"
Saya nickte nach einem Moment leicht.
"Also, warum hast du einen anderen Block gewählt?"
"Ich hatte halt keine Lust", war nach einem Moment ihre fast trotzige Antwort. Kurz sah sie zu Shouta, blickte dann aber wieder weg.
Falsche Antwort.
Shouta hasste es. Saya log ihn zwar nicht an, aber was es wirklich war sagte sie auch nicht. Ihre betazoidische Erziehung machte sie zu einer schlechten Lügnerin, allerdings hieß dies nicht, dass sie nicht gelernt hätte unbequemes geschickt wegzulassen. Saya seufzte schwach. Ihr war Shoutas Stimmungsnuance fraglos aufgefallen. Hier kam sie nicht mehr heraus.
"Du kannst dich sicher noch erinnern, was du versprochen hast, wenn du dich nicht an das erste Versprechen hältst."
Saya zog ihre Hände, welche auf dem Tisch lagen ein wenig näher heran, ehe sie sich damit leicht abstieß und aufgebracht zu Shouta blickte.
"Deine blöden, dummen Pseudoverträge!", maulte sie los. "Immer Disziplin und Korrekt sein, kein bisschen flexibel! Wie ein großer Felsklotz bist du, weißt du das?"
"Ich weiß", sagte Shouta in ruhigem Ton.
Ein kurzer Ausbruch gehörte zum Programm. Wenn es etwas gab, bei dem die beiden absolut nicht miteinander klar kamen, dann war es genau das. Saya sah kein Problem darin die Regeln ein wenig zu biegen, solange niemand dabei etwas getan wurde, wie sie es gerne ausdrückte. Dabei konnte ihre Auslegung aber hin und wieder recht 'kreativ' werden.
"Gut, dass du weißt, dass du ein Blödmann bist."
Die Halbbetazoidin sah wieder auf die Tischplatte.
"Onii-san blöd." -
"Wir haben fürs erste eine neue Bleibe", informierte Anastasia ihr zwei Gefährten. Die beiden mussten sich ein weiteres mal wie im falschen Film vorkommen. Auch wenn die zwei weder den Toten noch das zerstörte Raumschiff gesehen hatten hielt Anastasia ihre Anspannung zumindest für die beiden nicht zurück. Dennoch war sie natürlich bedacht in der Öffentlichkeit nicht aufzufallen. Sie studierte den Verkehrsplan um die geschickteste Route zum neuen Ziel zu finden. Zur Sicherheit würde sie dafür noch zwei Haken schlagen. Schließlich delegierte sie die beiden in die nächste Tram. Viermal würden sie umsteigen und einen Teil der Strecke zu Fuß zurücklegen.
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Der Fall des Vice Admiral Kaval
San Francisco, 02.10.2391 (68753,7 ), AS
Vor drei Tagen war es gewesen als Vice Admiral Kaval, Leiter des Sternenflottengeheimdienstes seinen Rücktritt bekannt gegeben hatte. Aus internen Kreisen heißt es, dass Präsident Trimborn diesem eher zähneknirschend entsprochen hätte. Denn eines ist sicher: der Vorfall wird von vielen in der Föderation sehr unterschiedlich bewertet werden.
Und so haben die Spekulationen begonnen, ob es wirklich die romantische Beziehung mit seiner orionischen Biographin Paual ist, welche Ursache des Rücktritts ist. Kaval, welcher, wie es in der andorianischen Kultur üblich ist, seit 30 Jahren mit zwei Frauen und einem Mann verheiratet ist, gilt als konservativ, loyal und traditionsbewusst. Zudem kann er, zumindest bis jetzt, eine mustergültige Karriere vorweisen.
Kaval ist nun ein weiterer Admiral aus der Spitze der Sternenflottenführung, welcher dieses Jahr seinen Rücktritt vollzieht. Aus dem Verteidigungsministerium hieß es dazu, dass man den Rücktritt bedaure, die Sternenflotte aber genügend Nachwuchs besitze und der Posten zügig wieder besetzt werden kann.
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Eames hatte nicht alle Fragen beantwortet, aber genug um eine Entscheidung zu treffen. Sicherheit stand nun an erster Stelle, das Team aus der Schusslinie bringen. Sowohl die beiden hinter ihr, als auch den Rest. Anastasia bahnte sich ihren Weg zur U-Tram und betrat mit den beiden die erstbeste Bahn. Am nächsten Knotenpunkt stieg sie rasch um und nach zwei weiteren Stationen aus. Jetzt galt es einen Plan zu machen. Sie zückte das Padd, welches McAllister ihr gegeben hatte, kontrollierte die Versionsnummern der Software und stellte dann eine Verbindung zu einem Präfix her, welchen sie auswendig eingab und wiederum nur dazu da war sie an eine andere Adresse weiter zu leiten. Einige weitere Instanzen und Passwörter folgten, ehe Anastasia das besah, wonach sie gesucht hatte. Sie holte ihr Kommunikationsgerät hervor und stellte eine Verbindung her. Dann übertrug sie die Adresse und sandte sie als Text an Eames.
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Shras lag quer in seinem Bett, die Beine baumelten über die Seite herab. Seine halbbajoranische Kommilitonin war mittlerweile aufgestanden, aber sie konnte dem Andorianer immer noch nicht ins Gesicht sehen.
"Wie kann bitte irgend jemandem damit geholfen sein ein Leben auszulöschen?"
"Wenn es der Wunsch der Person ist."
"Sowas wünscht man sich nicht!"
"Das sagst du jetzt. Aber du bist nur ein kleines, naives Lichtchen im weiten Universum."
"Warum sollte sich jemand wünschen wollen getötet zu werden?"
Saya stemmte ihre Arme in die Hüften. Shras Widersprüche um des Widerspruchs Willen machten sie wütend.
"Nun, weil das Leben für jemanden das verloren hat, was es lebenswert macht."
"Aber es gibt niemals nur eine Sache, die das Leben lebenswert machen. Dann sucht man sich etwas anderes."
"Du hast immer so leicht reden, Saya. Das Leben kann ganz schön hart sein. Eigentlich ziemlich ignorant von dir zu denken, dass du alles besser weißt."
Saya wurde immer aufgeladener. Wagte dieser faschistische Andorianer es doch glatt sie als ignorant zu bezeichnen.
"Dann, kann er sich ja immer noch selber töten. Wenn es unbedingt sein muss. Warum sollte es also jemand anderes machen?"
"In manchen Kulturen gilt Selbstmord als unehrenhaft. Und sogar in denen, wo er unter Umständen als Ehrenhaft gilt, gibt es immer jemanden, der auf die korrekte Ausführung achtet und notfalls ... nachhilft."
Saya schnaubte.
"Vielleicht solltest du mal Shouta dazu befragen. Er kann dir sicherlich ein wenig über die Selbstmordkultur der Menschen erzählen."
"Warum sollte jemand nachhelfen wollen?"
"Um um unnötiges Leid zu verringern. Ist das eigentlich so schwer zu verstehen?"
"Und derjenige, der seinen Freund tötet, der leidet nicht?"
"Nun, das ist nötiges Leid, um noch größeres Leid abzuwenden."
Nun lehnte sich Shras ein wenig vor und sein Gesicht ragte heraus und zeigte ein Schmunzeln.
"Lernst du eigentlich garnichts in deinem Ethikfach? Oder lernt man da nur, wie man argumentativ ein Sturkopf bleibt und sich der Illusion hingibt Recht zu haben?"
"Du bist ein Blödmann", war Sayas knappe Antwort, bei der sie sich abwandte und die Stube verließ. Mit Shras zu diskutieren war sinnlos. -
"Weiter, weiter, weiter, weiter...!" riefen die Kadetten im Chor, während Saya ein Getränk nach dem anderen ansetzte und austrank. Nach dem 12 stoppte sie.
Auf dem Tisch standen zweiundzwanzig kurze Gläser, welche mit einer, natürlich alkoholischen, gelblichen, Flüssigkeit gefüllt waren. Die Halbbajoranerin hatte das Gesicht verzogen und schüttelte sich.
"Na los, weiter, oder bist du erst 12 geworden?"
Saya setzte wieder an und trank 5 weitere Gläser, ehe sie wieder absetzte.
"Na komm schon", versuchte sie ein weiterer Kommilitone zu motivieren.
Sie nahm einen tiefen Atemzug um die Übelkeit, welche in ihr aufkam, zu bekämpfen.
"Ich habe mich heute schon übergeben...", rechtfertigte sie sich dann und schloss die Augen, während sie trocken schluckte.
"Na komm schon Kleine, ich hab auch brav meine 25 getrunken", kommentierte Shras, welcher zuvor in der Tat 25 Schnäpse am Stück getrunken hatte.
"Du wiegst aber doch doppelt so viel wie ich!"
"Und ich bin kein kleines Mädchen." Er lachte kurz.
"Komm schon Saya, nur noch 5", ermunterte Robert sie.
Die Halbbetazoidin hielt sich am Tisch fest und bekämpfte die Vorstellung des Geschmacks, welcher sich von den letzten 5 Schnäpsen in ihrem Mund einstellen würde. Denn da musste sie jetzt durch. Mit einem letzten Atemzug ergriff sie das nächste Glas und leerte so schnell sie konnte auch die restlichen vier. Mit einem Knall landete das letzte Glas auf dem Tisch, doch die Kommilitonen waren bereits in Gejohle ausgebrochen. Sie wischte sich über den Mund, dann über die Stirn und drehte sich um.
"Selber kleines Mädchen!", rief sie Shras dann zu, nachdem sie sich einen Moment erholt hatte.
Der Andorianer grinste und reichte ihr ein weiteres Getränk, diesmal in einem großen Glas und mit vergleichsweise wenig Umdrehungen.
"Doch noch geschafft erwachsen zu werden."
Er prostete ihr zu. Saya streckte ihm die Zunge heraus und hob auch ihr Glas.
"Mehr oder weniger zumindest." -
Spieldatum: 06.11.2012
Inplaydatum: --
Leitung: Adrian ShieldAnwesenheit:
Damian Keel, Nynaeve Storm, Adrian Shield (als Saya Levi)Gäste:
Robert Sullivan als Maritza CruzHandlung:
Im Modul "Psychologische Kriegsführung" müssen die Kadetten sich in die Lage des Klingonischen Reichs versetzen und eine Propagandastrategie entwickeln, mit der sie die Föderation schwächen können. -
"Na Scooter."
Shouta nahm im Gemeinschaftsraum gegenüber seines Kommilitonen platz, in welchem außer ihm und "Scooter" um diese Uhrzeit niemand mehr war. Schweigend saß er da den Moment abpassen, kurz bevor sein Gegenüber ihn fragen würde, was er von ihm wollte. Zielsicher begann er dann, noch bevor sein Kommilitone aufsah.
"Ich weiß nicht so wirklich, ob ich dich für ein großes Arschloch oder einen Feigling halten soll."
Der Gegenüber stoppte überrascht mit seinem ganzen Tun und musterte den Japaner.
"Mutig, mir das hier und jetzt alleine ins Gesicht zu sagen, Kanno."
Shouta lehnte sich etwas zurück.
"Ich weiß, dass du zu schlau dafür bist von so einer lapidaren Beleidigung auszurasten. Außer, dass es keine Beleidigung ist, sondern dein Verhalten beschreibt."
Ein weiterer musternder Blick war die Folge, doch dann folgte ein Schmunzeln. Es war klar, worauf die Aussage sich bezog.
"Ich bin halt nicht der umgängliche Typ. Das sollte doch schon länger bekannt sein."
'Scooter' fuhr weiter damit fort auf sein Padd zu blicken und Eingaben zu machen.
"Du musst wissen, mich beschäftigt die Frage zunehmend warum du Saya die letzten Wochen grundlos auf die Palme bringst."
Der Andorianer sah wieder auf.
"Ich weiß, du kennst ihre Knöpfe genau. Du hast sicher auch selber dafür gesorgt, dass sie auf Dinge von dir besonders sensibel reagiert. Da musst du also nichts beweisen. Aber, das musstest du nie. Eure Streits waren immer anderer Natur. Du hast versucht sie zu erziehen, vergeblich, dann hast du ein wenig mit ihr gespielt und wenn dir die Lust ausgegangene ist, dann hast du auf die Knöpfchen gedrückt und Saya läuft heulend aus dem Zimmer."
"Ziemlich zynische Betrachtung, bist du sicher, dass ihr zwei befreundet seid?"
Der Japaner lehnte sich leicht vor und sah seinen Kommilitonen ernst an.
"Warum hast du es auf einmal nötig sie aus dem Nichts zum weinen zu bringen?"
Shoute ignorierte die Frage, sich aber ebenso bewusst, dass dieser es auch tun würde. Nach einem Moment lehnte er sich wieder zurück und tippte mit den Fingern auf den Tisch.
"Ich glaube, eure alten Gründe sich zu streiten sind immer mehr verschwunden. Aber jemand hat Angst dies einzugestehen. Jemand hat Angst den Status Quo zu ändern."
Der Andorianer lachte.
"Damals, als sie deine Ausrüstung sabotiert hat, hast du ihr gedroht mit den selben Mitteln zurück zu schlagen. Aber sie hat dir trotzdem zwei Wochen später dein Experiment sabotiert und sie hat es dich diesmal nur durch ihre Blicke spüren lassen. Du warst so überrascht und beeindruckt, dass du ihr die nächsten vier Tage zur Hölle gemacht hattest, nur durch Knöpfe drücken."
"Bist du langsam fertig?"
"Ich könnte noch fortfahren, aber ich denke du verstehst, was ich meine. Was hat sie also diesmal gemacht?"
Shras lehnte sich zurück, streckte sich und sah dann wieder zu seinem Kommilitonen, abwägend, was er ihm nun antworten würde. Shouta unterdrückte ein Schmunzeln, denn vielleicht würde Shras nun seine äußere Schale einmal fallen lassen. -
'Ich tanz mit dir, und du tanzt mit mir, wir tanzen um die Wette bist der Boden vibriert...'
Auf einem Padd war die holographische Projektion einer Andorianerin in bunter Kleidung zu sehen, welche eine Reihe von Tanzschritten vollführte. Dazu lief eine eingängige, rhythmische Musik. Das Hologramm tanzte und sang zur Musik.
Saya, die eben noch skeptisch geschaut hatte, legte nun ein schwaches Lächeln auf ihr Gesicht.
"Na ich wusste doch, dass es dich ein wenig aufheitert."
"Das ist ja niedlich, wer ist das?"
"Das, liebe Saya, ist Shraseen."
Saya blickte Robert für einen Moment überrascht an und begann dann zu lachen.
"Shraseen ist auf der Erde ein Star in der Welt der 4 bis 10-Jährigen."
Saya trat auf das Hologramm zu, welches munter weiter sang und tanzte.
"Die Kinder des Captains kennen sie sicher auch", fügte Robert hinan. Er war froh, Saya ein wenig aufheitern zu können, denn die letzten Tage war sie sehr niedergeschlagen gewesen und nur mit Mühe und Not hatten er und T'Pin zusammen Shras bändigen können. T'Pin hatte sogar, zu ihrer aller Überraschung, Shras eine ziemliche Standpauke gehalten. Seitdem mied er die Stube.
"Das ist ja lustig."
Sie drehte sich wieder zu Robert um.
"Ob unser Stubenkollege das auch so drollig findet?" Sie grinste ihn an.
"Ich bezweifle es, Saya."
Die Halbbetazoidin blickte wieder auf das Hologramm.
"Ich mag die Musik", stellte sie nach einen Moment fest. "Und sie sieht so fröhlich und ... friedlich aus."
"Es sind halt nicht alle solche Egomaniacs wie Shras."
Saya drehte sich um und umarmte Robert.
"Vielen Dank, dass du mich aufgeheitert hast." -
Anastasia bahnte sich einen Weg durch die Menge, beinahe hätte sie vergessen darauf zu achten, dass die anderen sie nicht verloren. Sie drängte die ganzen anderen Gedanken zurück und lenkte ihren Fokus auf die dringlichste Aufgabe. Es gab tatsächlich einige Optionen, welche alle ihre Vor-, aber auch Nachteile hatten. Unter den gegebenen Bedingungen, oder eher mit der schlechten Informationslage, welche sie hatte, war eine Entscheidung nicht einfach. Musste sie einen weiteren Angriff fürchten, auf McAllister, auf ihre Kollegen? Musste der Ort um jeden Preis geheim sein? Würden sie nur kurz, oder für einige Tage bleiben, brauchte es für alle Schlafgelegenheiten, sanitäre Einrichtungen, Verpflegung? Mussten sie Zugriff auf weitere Ausrüstung bekommen, Kommunikation, Kleidung, ... Waffen? Die meiste Ausrüstung war wohl auf der Yeron gewesen und damit verloren.
Im Autopilot manövrierte die Betazoidin durch die Menge, während ihr Geist sich mit den Fragen beschäftigte. Erst als der Gedanke einer ihrer Begleiter sie streifte, dass das Kommunikationsgerät sich wieder meldete bemerkte sie dies auch selbst. Wieder nahm sie das Gerät heraus und steckte es an.
Nachdem sich die Nachricht wiederholt hatte, begannen die Fragen, welche Anastasia eben noch durch den Kopf gegangen waren, heraus zu sprudeln: "Bitte spezifizieren Sie: für wie lange, wie viele Personen, geheim oder geschützt oder beides, wie gut muss es erreichbar sein, wer soll erfahren, das wir dort sind, brauchen wir eine Legende...?" -
Spieldatum: 30.10.2012
Inplaydatum: --
Leitung: Adrian ShieldAnwesenheit:
Damian Keel [CONN], Nynaeve Storm [TO], Adrian Shield (als Saya Levi [OPS])Gäste:
Robert Sullivan als Maritza Cruz [KO]Handlung:
Die Kadetten müssen sich einer Kampfübung als Brückencrew unterziehen. Nachdem sie einem Kontakt nachgehen entpuppt sich dieser als zwei getarnte klingonische Bird of Prey. In einem Kampf werden beide besiegt und das Schiff leicht beschädigt. Doch nun befinden sich die Kadetten in einem Dilemma: nachdem ein verbündetes Schiff durch einen Angriff ausgeschaltet wurde müssen sie sich nun entscheiden das Tachyonennetzwerk vor der Zerstörung zu schützen oder den Planeten Niza III mit seinen über 4 Milliarden Einwohnern vor einem tholianischen Angriff mit biogenen Waffen zu bewahren. -
"Das ist doch unfair!"
Saya sah Shras mit einer Mischung aus Erwartung und Forderung an.
"Findest du?"
"Natürlich! Jetzt sind es schon wieder zwei Männer! Und davor waren es auch zwei Männer, und davor auch!"
"Jetzt reg dich mal nicht so auf."
"Das ist aber trotzdem unfair auch wenn ich mich nicht darüber aufrege."
Shras lehnte sich zurück. Manchmal schaffte es Saya sich an einer Sache fest zu beißen und wurde dann ungemein Dickköpfig, scheinbar hatte sie dazu wieder etwas gefunden.
"Die höchsten Offiziere werden nach ihrer Kompetenz, aber natürlich auch nach politischen Gesichtspunkten ausgewählt."
Er grinste.
"Das da dann Material wie du keine Chance hat liegt doch auf der Hand."
"Du bist ein Blödmann!"
"Und du hörst am besten mal auf hier herum zu quietschen."
Saya sah Shras böse an.
"Du fragst dich doch auch wann ein Andorianer mal den Posten bekommt!"
"Sicher, aber ich weiß, dass die Föderation 157 Mitglieder hat. Mit durchschnittlich 4 Jahren Amtszeit sind das 628 Jahre zwischen zwei Andorianern, wenn wir alle gleich behandeln wollen."
Saya sah Shras etwas verwirrt an.
"Ein Betazoide war übrigens erst letztens, und was für einer."
Der Andorianer grinste seine Kommilitonin an.
"Der zählt nicht!" -
Anastasia blieb überraschend stehen. Gerade wurde es zu viel. Durch eine dichte Menge an Personen zu gehen war eines, dann aber noch einen neuen Plan zu entwickeln eindeutig zu viel. War das überhaupt ihre Aufgabe? Ihr Blick kreiste kurz, kam sie hier schnell wieder raus? Aber dann würde sie die Deckung aufgeben. War eine zügige Antwort an Eames so wichtig?
Es war ein Moment vergangen, ehe Anastasia antwortete: "Es gibt mehrere Möglichkeiten. Ich werde versuchen etwas zu organisieren."
Nicht jetzt. Gleich, wenn sie hier heraus war. Eben so plötzlich setzte sie sich wieder in Bewegung und schlug den Weg Richtung U-Tram ein. Ein Plan musste her, aber dafür musste sie klar überlegen können.