GHD - Verborgene Kapitel
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Adrian Shield -
2. Juli 2011 um 17:14 -
Geschlossen
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Es waren einige Tage vergangen, seit Verena Roth sich wieder in den Reihen des Geheimdienstes befand. Der Ort, an dem sie erwacht war, entpuppte sich alsbald als Quartier auf einem Frachtschiff, welches unter dem Kommando des Sternenflottengeheimdienstes operierte. Es war eines von nicht wenigen, welche, für die speziellen Bedürfnisse teilweise schwer modifiziert, überall in der Föderation operierten und weit weniger Auffällig waren, als ein Kriegsschiff.
Schließlich hatten sie Luna erreicht, wo die Reise vorerst endete. Ganz im Sinne, nicht aufzufallen, wurde zuerst Verenas Sicherheitsstatus wieder hergestellt und danach würde sie sich an einer Übung beteiligen, welche der Geheimdienst zusammen mit der Sternenflottensicherheit auf Luna abhielt. Wie es danach weiterging, war ihr noch nicht mitgeteilt worden. Aber zu weit in die Zukunft zu blicken machte keinen großen Sinn, da man in der Defensive war und flexibel reagieren musste, als Pläne zu schmieden und zu befolgen. So sollte es Verena auch nicht sonderlich verwundern, dass sie eine Nachricht von Cmdr. de Montereau erhielt.
Während die gesicherte Verbindung aufgebaut wurde drehte sich das Symbol des Geheimdienstes auf dem Bildschirm, doch schnell wich es dem Bild aus Angel Island, das den Commander zeigte, welcher offensichtlich in seinem Büro am Schreibtisch saß.
"Guten Tag, Miss Roth. Sie erinnern sich bestimmt an den Ratschlag sich für die nächste Zeit ruhig zu verhalten?"
Er machte eine rhetorische Pause.
"Die Situation hat sich ungünstiger Weise geändert..."Nun also Luna. Nicht gerade ein Ort, von dem Verena behaupten würde, das sie ihn besonders mochte. Zweimal war die junge Frau bereits auf dem Mond gewesen, und beide Male war sie überaus froh gewesen, als sie ihn wieder verlassen konnte. Nachdenklich trat Verena vom Fenster ihrer Unterkunft zurück, nahm sich eins der Padds vom Schreibtisch und machte es sich auf ihrem Bett gemütlich. Noch einmal begann sie die Missionsberichte, die von Exitor II handelten, durchzulesen, immer noch nicht verstehend, warum dieser Schlag nicht ausgereicht hatte, das angestrebte Ziel zu erreichen. Scheinbar hatten die Planer dieser Operation einen Fehler gemacht, oder waren einer Fehleinschätzung der Lage unterlegen, anders konnte sich die junge Frau dieses Scheitern nicht erklären. In diesen Gedankengängen wurde sie von ihrem Computer unterbrochen, welcher eine Kommunnikationsanfrage meldete. Als Verena einen Kanal öffnete, drehte sich zuerst noch das Symbol des Geheimdienstes auf dem Bildschirm, doch schnell wich es dem Bild aus Angel Island, das den Commander zeigte, welcher offensichtlich in seinem Büro am Schreibtisch saß. Nicht sonderlich überrascht ihn zu sehen, hörte sich Verena an, was der Commander zu sagen hatte an und nickte dann. "Guten Tag, Commander. Hier auf diesem Planeten, Sir, ist es nicht besonders schwierig sich ruhig zu verhalten." erwiderte die junge Frau ruhig, während sie den Monitor ernst anblickte. "Was bedeutet...Ungünstig?, Sir?"
"So wie es aussieht, haben wir ein Problem. Eine Person aus unseren Reihen hat sich zum Pferdefuß entwickelt."
Der Commander blickte aus dem Bild und machte eine Eingabe, was dazu führte, dass das Bild in die obere linke Ecke schrumpfte und der Rest des Bildschirms mit Informationen gefüllt wurde. Zu sehen waren offensichtlich die Personaldaten einer blonden Frau, die nach ihrem Geburtsdatum 31 Jahre alt war und auf Titan zur Welt kam.
"Lieutenant Sanni Tallulah Holopainen."
Die Verachtung, mit der er den vollen Namen aussprach, war latent, aber für Verena sicherlich nicht unhörbar.
"Ich habe mehr als nur Grund zur Annahme, dass sie uns Probleme machen wird. Es war möglich mehrere Subraumbotschaften abzufangen, welche nahelegen, dass sie mit dem Gedanken spielt auszupacken. Mit einem Deal würde sie dann ihren Hals aus der Schlinge ziehen ... und zweifelsohne zahlreiche Leute ans Messer liefern."
Die Ansicht des Commanders wurde, nachdem dieser Verena einen sehr kurzen Moment gegeben hatte die Daten zu studieren wieder groß, sodass sein ernster Ausdruck gut zu erkennen war.
"Ich möchte, dass Sie sich der Sache annehmen..."Aufmerksam betrachtete die junge Frau die ihr vom Commander gegebenen Informationen und versuchte sich in kurzer so viele Details zu merken, bevor sie dem Commander zu nickte. "Selbstverständlich, Commander. Ich werde mich in Ihrem Sinne um diese unerfreuliche Angelegenheit kümmern." erwiderte Verena, während sie leicht zuckte. Verräter waren der jungen Frau zuwider. Wenn man sich einmal einer Sache angeschlossen hatte, so hatte man dieser auch treu zu dienen, und so sah Verena auch kein Problem darin, diesen Auftrag zu akzeptieren, um sich der Sache "anzunehmen."
Verena ließ sich auf einem der Stühle nieder und blickte gespannt zum Bildschirm, von welchem Sie weitere Details erwartete, nachdem sie ihre Bereitschaft bekundet hatte, sich um diese Angelegenheit zu kümmern.De Montereau nickte leicht.
"Sie wurde vor 3 Monaten zu einer Abteilung für wirtschaftliche Diagnosen versetzt und befindet sich momentan im Alpha-Centauri-System. Sie werden sich dort hinbegeben. Oberstes Ziel dabei muss sein die Situation nicht zu verschlimmern."
Sein Blick fiel kurz auf ein Objekt außerhalb des Bildschirms.
"Ihre Aufgabe ist es Lieutenant Holopainen festzunehmen und lebend auf eines unserer Schiffe zu extrahieren. Ich möchte wissen, ob und wenn ja welche Informationen bereits durchgesickert sind ... und das lässt sich am einfachsten tun, wenn sie lebt. Nur im Notfall haben Sie die Freigabe die Zielperson zu eliminieren."
Kurz hielt er inne.
"Die Operation wird als Ermitlung von Abteilung Delta geführt, was Sie vor lästigen Fragen anderer Geheimdienstmitarbeiter schützen und genug Spielraum ermöglichen sollte. Vermeiden Sie es dennoch Auskünfte über die Mission zu geben. Sofern Sie besondere Ausrüstung brauchen lassen Sie mir eine Liste zukommen. Im Anhang dieser Transmission finden Sie zudem alle nötigen Daten, deren Beschaffung aus dem Zentralcomputer von Angel Island unnötige Aufmerksamkeit schüren könnte."
Er faltete die Händer auf dem Tisch.
"Die Durchführung der Operation überlass ich ganz Ihnen. In 12 Stunden erwarte ich ein Bericht über Ihr geplantes Vorgehen. Haben Sie noch fragen?"„Nein, Commander.“ erwiderte die junge Frau, während sie zum Monitor blickte und vor ihrem geistigen Auge die ersten Schritte dieser Operation bereits plante. Ihr neuer Auftrag schien, im Gegensatz zu den vorherigen, nicht besonders schwierig zu sein, aber Verena hatte schon vor längerer Zeit gelernt, das sich die Schwierigkeiten oftmals im Detail verbargen. Wahrscheinlich war dies auch bei dieser Aufgabe so, aber nichtsdestotrotz versprach es ein ruhiger Einsatz zu werden und vor allem würde Verena Luna verlassen können.
Die junge Frau wartete darauf, ob der menschliche Commander noch etwas zu sagen hatte, und blickte ruhig zu seinem Abbild."Sehr gut. Dann erwarte ich Ihre Meldung. De Montereau Ende."
Damit endete die Übertragung und die Liste des Anhangs öffnete sich, welcher natürlich noch verschlüsselt vorlag und von der Agentin auf ein Padd geladen werden konnten.
Auf Angel Island ließ sich Jules zurück in seinen Sessel sinken, der dadurch ein wenig Schwung bekam und sich leicht drehte. Er förderte diese Bewegung, bis sich der Stuhl um 120° gedreht hatte und der Commander nun direkt durch das üppige Fenster hinaus auf die Insel und das Wasser blicken konnte. Kurz manifestierte sich ein Schmunzeln auf seinem Gesicht. Es war doch eine Ironie der Geschichte, dass jene, welche für die Tötung von Millionen unschuldiger verantwortlich war, nun auch noch die eigenen Leute ans Messer liefern würde. Aber das war im Moment das sinnvollste. Vielleicht würde Verena Roth sich irgendwann mal für ihre Taten rechtfertigen müssen, etwa, wenn diese Operation hier auffliegen sollte, weil Lt. Cmdr. Gassimov ihre neugierige Nase hereinsteckte. Aber ihr würde er genügend Knochen vor die Nase werfen, dass dies nicht passierte. Wenn die Operation auf Trill beendet war und die 14 Schläfer aufgespürt, würde diese Sonderkommission ohnehin aufhören zu existieren. Er faltete die Hände und ließ seinen Blick für einen Moment in die Ferne schweifen. Ihm fehlten die Operationen, die Möglichkeit Dinge selbst zu erledigen. Aber gleichzeitig gefiel es ihm hier in seiner Position, als die Person, die die Fäden zusammen hielt.Das Konterfei des Commanders verschwand vom Monitor, und für einen Moment blieb Verena noch in der Haltung, in welcher sie mit ihrem Vorgesetzten gesprochen hatte, um sich kurz darauf zu entspannen. Nachdenklich lud die junge Frau die weiterführenden Informationen auf ihr Padd und begann mit dem Entschlüsselungsvorgang, wobei sie sich auf einem der Stühle niederließ. Die vorgebenden zwölf Stunden sollten reichen, um einen Einsatzplan auszuarbeiten, welcher den Zielen dieser Operation genügen würde.
Zur Zielperson als Person, machte sich die junge Frau kaum Gedanken, das hier war ein normaler Auftrag, welchen sie von ihren Vorgesetzten erhalten hatte, und sie würde ihn ausführen, genau wie sie an Bord des romulanischen Schiffes die Taste der Steuerungseinheit bedient hatte, um den Code zu senden, um die, im Untergrund von Exitor II verborgene, Bombe zu aktivieren und den Planeten zu zerstören.
Zwölf Stunden später hatte die junge Frau einen Einsatzplan erstellt, welcher sie dazu befähigen sollte, den Auftrag ordnungsgemäß auszuführen. Nun musste dieser nur noch dem Commander vorgelegt werden, und so aktivierte Verena ihr Kommunikationsgerät und baute eine sichere Verbindung nach Angel Island auf. -
Das Intervall von 12 Stunden hatte zur Folge, das die Ortszeit an der Westküste des Nordamerikanischen Kontinents drei Uhr morgens betrug. Aber Jules de Montereau war sich darüber im klaren gewesen. Um vier Uhr würde es eine Übung für die Abschlussklasse der Offiziersanwärter geben und er hatte vor sich diese persönlich anzusehen - und möglicherweise dabei fähigen Nachwuchs für seine Abteilung zu finden. Aber die Übertragung zeigte den Commander nun in seinem Büro, welches spärlich beleuchtet zu sein schien.
"Ah, Guten Morgen Lieutenant."
Er lehnte sich zurück.
"Ich bingespannt auf Ihre Pläne.""Guten Morgen, Sir." erwiderte die junge Frau und begann dann mit dem Datentransfer des Operationsplanes. Verena hatte sich eine Legende zurechtgelegt, welche sie als Freiberuflerin ausgeben würde, die geschäftlich nach Lenticularis reisen wollte, um sich dort mit einem Vertreter einer der vielen, auf der Raumstation ansässigen Firmen treffen wollte. Diese Tarnung sollte ihr genug Raum und Zeit verschaffen, um das Operationsziel ausfindig zu machen und in einem geeigneten Moment unauffällig von der Station zu schaffen. "Ich habe vor, zuerst hier auf Luna einige Geschäfte unter meiner Tarnung zu erledigen, damit meine Legende auch einer Überprüfung standhalten wird, und dann nach Lenticularis aufzubrechen, Commander." sagte Verena und wartete dann auf eine Bestätigung oder Ablehnung seitens ihres Vorgesetzten.
De Montereaus nahm einen gemütlichen Schluck aus einer Tasse, während sich der Plan, den die Agentin übertrug, auf eine Bildschirm öffnete. Er überflog die Daten, was nach Verenas Zusatz zu einer kleinen Pause führte. Dann blickte er geradewegs in die Kamera.
"Ich denke dazu haben wir in Anbetracht der Umstände nicht die Zeit, immerhin wird ihr Flug ins System selbst noch einmal einige Tage beanspruchen."
Sein Blick wandte sich wieder auf die Daten. Es hatte den Anschein, als wenn er einen bestimmten Abschnitt suchte.
Nach wiederum einer kurzen Pause setzte er wieder an: "Ich gebe Ihnen 6 Stunden auf Luna um ihre Identität zu etablieren, danach reisen Sie ab."
Er blickte wieder in die Kamera.
"Ich werde jemanden abstellen, der dafür sorgt, dass Ihr Alibi wasserdicht ist. Ansonsten ist der Plan der Situation angemessen."
Er nickte ein wenig, was seine Genehmigung darlegte.
"Wenn sie auf Lenticularis angekommen sind melden Sie sich das nächste mal. Dann werde ich Sie sofern möglich mit neuen Informationen versehen. Gibt es sonst noch etwas?"
Er lehnte sich ein wenig zurück.Sechs Stunden? Nun, dann sollte ich mich wohl beeilen. dachte Verena und schüttelte leicht ihren Kopf. "Keine weiteren Fragen, Sir." Der Commander am anderen Ende der Verbindung nickte noch einmal und beendete dann das Gespräch. Die junge Frau atmete kurz tief ein und aktivierte ein Padd, auf welchem sie nach Informationen suchte, an welcher Stelle hier auf Luna Verena in der kurzen Zeit am effektivsten ihre neue Identität etablieren konnte. Schließlich fand die Agentin das, wonach sie gesucht hatte und ein hartes Lächeln umspielte die Lippen der vermeintlichen Freiberuflerin. Alles würde nach Plan laufen, und es würde nichts geben, was sie aufhalten würde können.
Fünf Stunden später betrat Verena, unter ihrem Tarnnamen Ljuba Bakalova, eine Schnellfähre, die sie nach Alpha Centauri und Lenticularis bringen würde. Als die Fähre in den Warptransit übertrat zeigte sich erneut ein nicht freundliches Lächeln in Verenas Gesicht. Die Jagd war eröffnet und sie würde nicht versagen.Lustlos saß die blonde Frau am Tisch und machte sich wenigstens vor, dass sie das Padd vor ihr las, während sie mit der Gabel in ihrem Essen herumstocherte. Aber nachdem sie nun schon zum 6 mal neu begann den Satz wiederholt zu lesen, da sie am Ende bereits wieder vergessen hatte, wie er anfing, gab sie es schließlich auf. Ihr Blick glitt kurz durch die Messe auf der Suche nach etwas, mit dem sie sich ablenken konnte, fiel dann aber erfolglos auf die Mahlzeit vor ihr. Zum essen hatte sie auch keine Lust. Es war nun der dritte Tag, an dem sie sich so fühlte. Sie nahm einen Bissen und kaute monoton darauf herum. Waren das die ersten Anzeichen einer Depression, die sie nun an sich beobachten konnte. Grund genug hatte sie dazu wohl, aber den Gedanken verdrängte sie sofort wieder. Ein kurzes Lachen entfuhr ihr über sich selbst, als ihre Gedanken dennoch weiter fort schritten. Sie merkte, wie sie zunehmen Unruhig wurde. Irgend etwas musste passieren. Sie hatte ihre Karriere quasi abgesägt - genauer gesagt hatte man sie dazu "ermutigt" - um aus der Schusslinie zu kommen. Nun versteckte sie sich hier. Wohl für immer. Sie würde immer davonlaufen müssen. Natürlich würden sie irgendwann aufhören zu suchen, aber dennoch musste sie nur einen kleinen Fehler machen und alles wäre vorbei. Aber war es das wirklich? Was würde passieren, wenn sie gefunden würde? Sie wäre die Angst aufzufliegen endlich los. Aber es wäre kein normales Leben. Denn danach sehnte sie sich.
Du arbeitest beim Geheimdienst. Da gibt es kein normales Leben, ermahnte sie sich schließlich. Der Appetit war ihr nun restlos vergangen und so stand sie auf. Es wartete noch ein Bericht über mögliche Auswirkungen der Subraumschäden in der Cardassianischen Union auf den Rohstoffhandel, der sich nicht selbst schreiben würde.Mit Warp 7 würde die Fähre das nahe gelegene System in zwei Tagen erreichen. Diese Zeit musste irgendwie totgeschlagen werden, was auf dem Schiff aber einigermaßen möglich war. Das Interior war dazu ausgelegt, dass die meisten Personen die Zeit angenehm verbringen konnten. Neben einer Lounge, einem Restaurant sowie einigen weiteren Angeboten gab es ein Holodeck, an welchem allerdings hoher Andrang herrschte. Insgesamt war das Schiff für 350 Passagiere ausgelegt, schätzungsweise befanden sich aber nur ca. 200 an Bord, wobei man überraschend viele Kinder bemerken konnte.
Schließlich ging das Schiff wieder unter Warp und flog in die Verkehrszone der Raumstation ein. Dort herrschte gerade Mittagszeit, auch wenn es im Weltraum Sinnlos war von Tag und Nacht im Sinne von Hell und Dunkel zu sprechen. Aber ein Tagesrhythmus war für die meisten Spezies nötig und für viele Dinge auch sinnvoll. Dies bedeutete allerdings nicht, dass "nachts" nichts los war. Verschiedene Abschnitte der Station waren mit ihrer "Tag-Nacht-Phase" um einige Stunden verschoben, damit die Energiebelastung einigermaßen konstant blieb. Der ganze Tag hatte 25 Stunden.
Schließlich schwebte die Fähre an den Dockpylon und machte fest. Anders als die Frachtschiffe, welche am unteren bereich der Station festmachten lag das Schiff an einem der zahlreichen Äste, welche vom Hauptelement abgingen. So musste man nicht erst durch den Fracht- und Versorgungsbereich hindurch. Und so trat Verena durch den Gang und fand sich in der Empfangshalle der Gesellschaft wieder, die die Fähre betrieb.Grazil durchschritt Ljuba Bakalova die Empfangshalle der Gesellschaft und blickte sich interessiert um. Die Sauberkeit ist diesen Hallen grenzte schon fast an Sterilität und legten den Eindruck nahe, das die Inhaber darauf bedacht waren, ein besonders gutes Bild vor den Reisenden abzugeben. Die junge Agentin des Geheimdienstes schien bestens in diesen Bild zu passen, so wie sie in adrette Geschäftskleidung gehüllt und mit einer Brille ausgestattet, ihre Schritte Richtung eines der Schalter lenkte, hinter welchem eine andere Frau ihren Dienst versah. Mit einem Lächeln im Gesicht und dem einstudierten bulgarischen Akzent, welche sie auf dem Flug hierher immer wieder geübt hatte, setzte die junge Frau an: "Guten Tag, vielleicht können Sie mir weiterhelfen. Ich suche die Sektion, auf der sich die Firma Zureake Inc. befindet. Ich habe da einen Termin und leider keine Ahnung, wie ich da hin komme."
Die Frau am Infomationsstand blickte auf.
"Guten Tag. Das ist überhaupt kein Problem..."
Sie drehte sich zur Seite und griff nach einer Broschüre.
"Ihr erster Besuch auf Lenticularis?"
Sie lächelte, wartete jedoch keine Antwort ab und hielt der vermeintlichen Geschäftsfrau die Broschüre vor die Nase. Sie bestand aus einem papierähnlichen Material. Doch die Oberfläche war mit einer Art Bildschirm beschichtet und begann nun sich zu organisieren.
"Hier mit werden Sie sich zurecht finden. Der Lokalisator bringt Sie zu jedem gewünschten Ziel auf der Station oder zeigt Ihnen Ihre Umgebung an: Geschäfte, Bars, Sanitäre Einrichtungen. Hier drin finden Sie überhaupt alles, was sie als Gast wissen müssen."
Sie blickte kurz zu 'Ljuba', ob diese folgte. Dann öffnete sie das einmal gefaltete Dokument.
"Sie aktivieren ihn hierüber", ihre Finger fuhren über ein einschlägiges Symbol, "und bedienen es am schnellsten durch Sprache."
Ein weiterer Druck aktivierte die Spracheingabe. Nun ließ sie ihren Blick auf Verena fallen, dass diese den Ort nennen würde.Die vermeintliche Bulgarin nickte freundlich und beschenkte die Frau hinter dem Schalter mit einem warmen Lächeln, bevor sie sich dem Lokalisator zu wandte und diesem per Spracheingabe ihr Ziel mitteilte. Sofort veränderte sich die Oberfläche des Bildschirmes und zeigte Verena das gewünschte Ziel und den schnellsten Weg dahin an. "Haben Sie vielen Dank, und Gottes Segen für Ihre Hilfe, ab nun werde ich wohl alleine zurecht kommen." meinte der weibliche Sternenflottenoffizier, nickte noch einmal und machte sich dann mit dem Lokalisator in der Hand auf, die Eingangshalle zu verlassen. Die Firma, zu der Verena wollte, lag in einem anderen Sektor und so nahm die junge Frau einen der Lifte, nachdem sie die Eingangshalle zurückgelassen hatte, gab das Ziel an. Die Türen des Lifts schlossen sich und die Fahrt begann.
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