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Missionsgeschehen des Sternenflottengeheimdienstes
I n t e r l u d i u m
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Missionsgeschehen des Sternenflottengeheimdienstes
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Shuttle über Bolarus IX
Langsam senkte sich das Shuttle im Orbit von Bolarus IX. Die Schilde sorgten dafür, dass die erhitzten Gase gefahrlos um das Schiff herumgeführt wurden, dennoch war das Vehikel von einem roten Feuerball umgeben - man hatte es eilig. Lieutenant Verena Roth und Anastasia Celí saßen im hinteren Bereich und warteten, dass der Pilot sie an ihrem Ziel absetzte. Verena, welche in Uniform gekleidet war, blickte auf ein Padd hinab, welches die Indizien des Falls, sowie die Dienstakte und weitere Einsatzinformation der Zielperson beinhaltete, sich nochmal das wichtigste ins Gedächtnis rufend. Anastasia, welche in Zivil unterwegs war, hatte die Augen geschlossen und folgte hin und wieder Verenas Gedanken, welche ein Echo der Informationen des Pads waren. Die Terranerin war bemüht ihre Gedanken nicht zuweit abschweifen zu lassen, hin und wieder hatte sie das Gefühl, als würde die Frau versuchen eine eisige Nadel aus Gedanken zu formen und versuchte sie damit zu stehen, dass sie sich von ihr fern hielt. Es bereitete der Betazoidin zuweil ein Schmunzeln, wenn ihr dann die Telepathische Morphismentheorie einfiel, welche sie an der Geheimdienstakademie gelernt und sogar gelehrt hatte, aber zugleich auch Unbehagen.
Ihr Auftrag war einfach: die Person befragen und einschätzen, ob weitere Ermittlungen sinnvoll erschienen. Dabei war davon auszugehen, dass sie nicht auf große Kooperation stoßen würden. Es sei den man stellte die richtigen Fragen. Schließlich legte Verena das Padd neben sich, doch der Name, welchen sie zuletzt gelesen hatte, hallte noch einige male nach: Commander Saskia McAllister.
Appartement auf Bolarus IX
Bolarus IX war nun der Ort. Es war zu erwarten gewesen, dass es ein wenig Wirbel geben würde. Es waren Gefallen eingefordert worden und einige Personen sicherlich nicht gerade begeistert über das, was vorgefallen war. Doch nun sollten sich die Wogen glätten. Für 1600 war noch ein weiteres Debriefing bei der Sternenflottensicherheit angesetzt, danach würde neue Einsatzorder, wohl mit einer neuen Stationierung folgen. Bis dahin war es noch ein wenig Zeit, die Saskia McAllister für sich hatte.
Anastasia hatte die Augen geschlossen. Es war eine nicht ungewöhnliche Geste, wenn sie wartete. Blickten die meisten umher um Dinge zu finden, welche sie ablenken konnten, Dinge, welche ihre Aufmerksamkeit banden, so hielten die Gedanken der Anwesenden genügend Ablenkung, genügend aufmerksames für die Telepathin bereit. Sie kannte sogar den Effekt "in die Ferne zu blicken" und ihrem Unterbewusstsein dem Strom der Gedanken auszuliefern, während sie selbst, abwesend, über etwas nachdachte. Eigentlich was dies auch noch viel präsenter und häufiger der Fall als die Analogie.
Verena und sie schienen wie zwei Gegensätze. Das Gegensätze sich anzogen war hier sicherlich nicht der Fall. Aber sie ergänzten sich, zumindest war dies wohl die Arbeitshypothese, mit der man die beiden Agentinnen auf einen gemeinsamen Auftrag angesetzt hatte. Bisher war Eames sozusagen in der Rolle des Moderators an allen Operationen der Gruppe beteiligt gewesen, aber dies war nun anders. Es war niemand mehr da welcher das Misstrauen, die Angst, die Fremdheit der zwei zueinander auffangen würde und ihre Stärken zu kanalisieren wusste. Sie würden selbst mit allem klar kommen müssen, was sie nun erstmal erwartete.
Anastasia schlug für einen Moment die Augen auf um einen kurzen visuellen Eindruck von Verena zu bekommen. Vor ihr saß nicht der Feind, aber sie konnte sich dieses Eindrucks nicht erwehren. Die Terranerin hatte eine klare Sprache gesprochen, etwas, was sogar überraschend offen war. Aber der Betazoidin wurde mehr und mehr bewusst, dass es irgendwann bedeuten würde, dass sie eine Entscheidung treffen musste...