Part I - Storm of denied Wishes
„Hast du die Schlüssel eingesteckt?“, hallte eine sanfte, tiefe Männerstimme durch das Haus und zauberte ein Lächeln auf ihre Lippen. Sie hatte genau gewusst, dass er seine Schlüssel vergessen würde und zog die Tür sachte ran, sodass diese ins Schloss fiel. Schnell trippelte sie die zwei Etagen zum Eingang runter und grinste ihn an, sah dann aber auch gleich in den Kinderwagen, den er nun langsam nach draußen in den sonnigen Vormittag hinausschob Die Tür fiel hinter beiden ins Schloss und sie bogen in den Fußweg ein. Das warme Licht der Frühlingssonne brach durch das Laub roter Bäume und die noch kalte Luft roch wunderbar frisch. Hier und da konnte man tatsächlich auch noch etwas reif an den Blättern, Geländern, Fensterscheiben entdecken. Der Atem om Kinderwagen kondensierte noch leicht vor Sue's noch kleinen Mund und die Mutter beugte sich in den Kinderwagen hinab und zog der kleinen den Schal vorsichtig über den Mund.
„Major?“
Sie zog den Kopf aus dem Kinderwagen und richtete sich mit irritierter Miene auf. Eine kalte Böe fuhr ihr schmerzhaft durch das Gesicht und sie verengte ihre Augen, während ihr fragender Blick sich Thane zuwandte, der gemütlich neben ihr in der Sonne lief und den Kinderwagen weiter schob. Er lächelte ihr liebevoll zu.
„Möchtest du auch was?“ Thane deutete auf ein Café am Ende der Straße, doch sie schüttelte nur den Kopf.
„Dann warte schnell hier. Ich hole fix einen Tee und dann gehen wir zum Markt runter.“
Mit diesen Worten machte er sich auf den Weg und ließ sie zurück mit ihren Gedanken.
Es ist doch schon so lange her... Ich bin so weit weg...
„Major!“
Als stünde jemand direkt neben ihr hallte es in ihrem Ohr und sie schloss mit dem schmerzverzerrtem Gesicht einer Person, die gerade alle Schmerzen wieder erlebt, die einst durch ihren Körper geflossen sind, die Augen und tränen begannen ihr über die Wangen zu laufen, während die Bilder in ihr immer wieder und immer wieder hochschossen. Bilder aus der Vergangenheit. Bilder, die sie für immer vergessen wollte, aber nicht konnte.
„Da bin ich wieder.“, flüsterte ihr Thane leise ins Ohr und sie drehte sich erschrocken zu ihm um. War er nicht eben erst gegangen?
„Na komm, lass uns weiter gehen.“
Er nahm den Kinderwagen und fuhr damit davon, drehte sich immer wieder zur Seite und redete mit der Idee einer Person neben sich, während sie ihrer Familie hinterher sah und das Laub begann von den Bäumen zu fallen.
„MAJOR!“
Eine Fensterscheibe hinter ihr ging zu Bruch von der Gewalt, die in der Stimme lag, die ein Zucken durch ihren Körper jagte, doch starr folgte ihr Blick Thane und Sue, die die Straße hinunterliefen. Jets schossen über die zwei hinweg und der Blick der Zurückgelassenen ging zum Himmel, während neben ihr eine Hauswand nachgab und ein gepanzerter Personentransport durchbrach. Als sie sich wieder auf sich besonnen hatte, bemerkte sie die Uniform, in der sie steckte, die Waffe in ihren blutigen Händen und den Krieg, der um sie herum ausgebrochen war. In der Ferne verschwanden Thane und Sue aus ihrem Blick hinter den Rauchschwaden brennender Ruinen.
„MAJOR!!!“
Zuckend sackte sie zusammen auf den Boden und Schaum bildete sich vor ihrem Mund. Wild riss es sie hin und her, während um sie herum Häuser explodierten, Steine wie Geschosse durch die Luft flogen, Schreie gen Himmel fuhren.
Sam sah besorgen und ernst nach hinten aus dem Zelt raus und hörte bereits die Befehle durch die Luft hallen, während er über der Major gebeugt stand und diese versuchte zu wecken.
„MAJOR!!!“
Er schüttelte sie heftig und langsam öffneten sich ihre Augen.
„Major! Der Feind ist durch den dritten Brecher durch. Wir haben Befehl den Rückzug anzutreten. Der Posten ist verloren.“
Unwirklich klangen die Worte in ihrem Kopf, als Sam ihr aufhalf und ihr den Rucksack und ihre Waffen in die Arme drückte.
„Na los! Jetzt!“
Sie verließen das Zelt und das Licht schmerzte in ihren Augen, als sie in den Himmel sah. Ein Schauer lief ihr plötzlich über den Rücken und Sam neben ihr versteinerte, als sich etwas unnatürlich großes durch den Himmel schob. Vor ihren Augen verschwanden ein paar Soldaten und beide begannen zu rennen.