[jay]
Akademieleben 1 - Prolog
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Marie-Louise Davion -
15. Juli 2014 um 08:56 -
Geschlossen
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Fast war wieder Ruhe eingekehrt. Marie sah aus dem großen Panoramafenster ihres Bereitschaftsraums. Gerade passierte ein Schiff der Steamrunner-Klasse ihr Sichtfeld, noch deutlich mitgenommen von den zurückliegenden Kampfhandlungen. Lange schwarze Streifen zogen sich über den Rumpf. Pockenartige Narben bedeckten dorsal das Schiff, wahrscheinlich hervorgerufen durch einen Deflektorausfall und einen Flug durch ein Trümmerfeld. Doch es flog noch und das war das wichtigste. Sie erinnerte sich an früher, an die alten Zeiten, wie sie fast denken mochte. Die Aurora hatte viel schlimmer ausgesehen, viel viel schlimmer.
Außerhalb ihres Sichtfelds und wohl aufgrund der Entfernung mit dem bloßen Auge nicht zu erkennen lag die IKS HoSghaj, einem mächtigen Schlachtschiff der Negh'Var-Klasse und darüberhinaus ein deutliches Zeichen der klingonischen Präsenz bei den Friedensgesprächen. Irgendwo lag auch das tholianische Schiff, der Name interessierte sie nicht. Bei den Verhandlungen hatte sich schnell herausgestellt, wer die Hosen anhatte, und es waren auch - im übertragenden Sinne - nicht die Tholianer. General RamSa machte sich keine Mühe seine Geringschätzung für die Tholianer zum Ausdruck zu bringen. Es schien ihm vielmehr Spaß zu machen, seine Verbündeten daran zu erinnern, wie tief sie sich in die Scheiße geritten hatten, bis hin zum klingonischen Vasallenstaat. Überhaupt war das Bündnis zwischen Tholianern und Klingonen eine Zweckehe gewesen, wenige Jahre zuvor hatten die Tholianer noch unter Einsatz biologischer Waffen Krieg gegen die Klingonen geführt. Und Klingonen vergessen nicht schnell, und vergeben nie. Zwar mochten Föderation und Dreibund den Krieg nicht verloren haben, aber die Klingonen waren womöglich die wahren Sieger.
Sie wohnte den Verhandlungen bei, weniger als aktive Teilnehmerin, sondern eher als Zugeständnis an die Dreibündler, bei denen sie sich mittlerweile großer Beliebtheit erfreute. Für die Tholianer war ihre Anwesenheit nur eine weitere Erinnerung an das Ausmaß ihrer Niederlage. Sie hatte keine Lust darauf. Viel lieber würde sie Zeit mit ihrer Familie verbringen, das heißt, den beiden, die sich noch auf Adan aufhielten. Sie war kaum einige Wochen wieder zu Hause, den gröbsten Verwaltungskram abgearbeitet, als Sophie an den Eignungstests für die Akademie teilgenommen hatte. Und jetzt war sie weg, auf dem Weg zur Erde, gemeinsam mit Lieutenant Sydney. In wenigen Tagen würden sie auf Rentam III eintreffen, wo sie einen Zwischenstopp einlegen wollten. Stattdessen saß sie wenige Meter entfernt von Tholianern, ohnmächtig etwas zu tun ... ihrem Hass auf sie Ausdruck zu verleihen.
Sie wollte gerade weiter rumlamentieren, irgendwie musste sie ja Dampf ablassen. Doch das Piepen ihrer Konsole hinderte sie daran. Sie ging die paar Schritte zu ihrem Sessel, nahm Platz und stieß sich mit dem Fuß ab, um sich in Richtung Schreibtisch zu drehen, wo sie das Display aktivierte. Eine Nachricht vom Sternenflottenkommando. Sophie hatte doch nichts angestellt! Nein, sie war noch gar nicht an der Akademie ... Und wieso sollte Sophie etwas angestellt haben? Ich werde echt zur Glucke ... Nachrichten vom Sternenflottenkommando waren selten gut, vor allem nicht in Zeiten wie diesen. Vielleicht kam jetzt wo der Krieg vorbei war der Rüffel für ihr Vorgehen. Doch als sie die Nachricht öffnete offenbarte sich etwas völlig anderes ...
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"Es wäre ein Job mit geregelten Arbeitszeiten. Das würde dir und uns gut tun.", meinte Annika, bevor sie ihr Weinglas leerte und mit einem sanften Klirren zurück auf den gläsernen Wohnzimmertisch stellte. "Ja, aber es wäre auch die Art von Verwaltungsjob, den ich nicht wirklich brauche. Immerhin bin ich nicht zur Sternenflotte gegangen, um Akten zu wälzen.", antwortete Marie, die bereits wieder dabei war das Glas ihrer Frau zu füllen. "Als würdest du Akten wälzen. Du bist eine mittelmäßige Organisatorin und würdest wohl jemanden finden, der die meisten Aufgaben dieser Art für dich übernimmt. Stattdessen könntest du am Curriculum der Akademie arbeiten, vielleicht sogar selbst unterrichten. Du hast nach deinen Vorträgen an der UTW immer davon geschwärmt und meintest mehrfach irgendwann in die Lehre gehen zu wollen." Marie seufzte und zog ihre Beine an, nur um sie dann in Richtung Annika auszustrecken. "Ja, aber so schnell? Ich meine, wir sind noch nicht mal 40. So einen Schritt macht man doch erst als Oma." Die Schwedin strich sanft über Maries Fußrücken: "Du weißt nicht, was Sophie gerade treibt, vielleicht sind wir ja bald Omis." Beide Frauen kicherten, bis Marie schließlich meinte: "Ich glaube nicht, dass Lieutenant Sydney es dazu kommen ließe. Wahrscheinlich würde er sich dazwischen schmeießen wie bei einem Attentatsversuch." Wieder lachten beide Ehepartner, so sehr, dass sogar einige Tropfen Wein ungewollt die Gläser verließen.
Als die beiden sich beruhigt hatten fügte die Französin mit einer sarkastischen Note hinzu: "Ja, und Attentatsversuche hätte ich dort wohl auch weniger zu befürchten. Wobei, ich weiß ja nicht, was das Sternenflottenkommando derzeit plant." Annika nickte: "Ja, und du könntest dich wieder mit Lavin betrinken, so wie früher. Der würde sich sicherlich freuen, wenn nach Sophie auch noch der Rest der Baggage auf der Erde auftaucht." Zustimmend nickte Marie, während Annika sich nun beiden Füßen widmete: "Alleine der Gesichtsausdruck wäre es wert. Aber ernsthaft: Wir wären auch wieder bei unseren Eltern, die ihre Enkelinnen öfter sehen könnten. Wobei wir schauen müssten, wo wir wohnen, leider liegt die Akademie ja nicht in Europa. Der Gedanke zwar wieder auf der Erde zu sein aber durch die Zeitzonen von der Familie getrennt zu sein, ist doch ziemlich ärgerlich. Und das Atlantis-Projekt ist noch lange nicht abgeschlossen. Das würde ja immerhin einen Kompromiss darstellen." Während sie die Füße ihrer Frau durchknete dachte Annika einen Augenblick nach: "Nun, ich denke das ist ein saurer Apfel, in den wir beißen müssen. Wahrscheinlich werden wir auf einem der amerikanischen Kontinente leben. Wobei ich nicht unbedingt mitten in einer Großstadt leben würde. Aber wenn ich vielleicht eine Stelle in der Nähe bekäme, womöglich beim Projekt zur Überarbeitung der Lehrpläne für Sternenflottenschulen, könnte ich mir irgendwas im Raum Kalifornien oder Nordwestmexiko. Und ... für Aufenthalte mit der Familie, wie wäre es mit einem Ferienhaus? Irgendwo in Europa. Onkel André hat doch letztens erst ein Lagerhaus unter die Erde verlegt, also hätte er vielleicht Platz auf seinem Weingut. Ansonsten ist Skandinavien auch nicht gerade klein." Der Admiral nickte, das klang nach einer guten Idee. Ein Ferienhaus mit Platz für die gesamte Großfamilie.
"Wir ziehen auf die Erde?", fragte Nathalie, die sich auf leisen Sohlen die Wendeltreppe hinuntergeschlichen hatte. Sie sah müde aus, aber das war in den letzten Wochen bei ihr normal. Seit Sophies Abreise wirkte sie wieder zurückgezogener. Ohnehin hatte Nathalie mit Veränderungen in ihrem Umfeld schon immer große Probleme gehabt, so auch beim Umzug der Familie nach Adan. Es war zu erwarten, dass ihre Schwester ihr Fehlen würde, immerhin hingen die beiden trotz etwaiger Zickenkämpfe ziemlich aneinander. Nathalies zerknittertes Nachthemd zeugte von einer bisher schlaflosen Nacht. Annika bedeutete ihr sich zu ihren Eltern zu setzen. Etwas hastig erklärten die beiden ihrer jüngeren Tochter die Situation, doch anders als erwartet nahm diese die neuen Informationen nicht unbedingt gelassen auf. Stattdessen sprang Nathalie mit rotem Kopf auf und fuhr ihre Mütter auf schwedisch an: "Ihr wollt wieder wegziehen? Endlich haben wir ein festes Zuhause und Admiral Davion braucht für ihre supertolle Karriere einen neuen Posten, der natürlich zig Lichtjahre entfernt ist." Übergangslos wechselte sie ins Französische, denn ihr ohnehin für ihr Alter umfangreicher Wortschaft reichte dort im Bereich des Vulgären am weitesten, wohl nicht zuletzt aufgrund Maries Neigung zum heftigen Fluchen. Mit einem lauten "Fickt euch!" stürzte Nathalie aus der offenen Balkontür in Richtung Strand. Erst schauten beide ihr hinterher, doch dann blickten sich die beiden Ehepartner verdutzt an. "Kaum zu glauben, dass Nathalie mal die brave und süße war ...", brach Marie die geschockte Stille. "Aber ... ich befürchte die Verhandlungen mit den Tholianern werden bald nicht mehr die nervigsten sein ..."
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