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Forenrollenspiel auf der Montgomery-Scott-Flottenwerft
Forenspiel - „Die Welt lebt von jenen, die mehr tun als ihre Pflicht.“
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Kaaran Xukathal'yre'Rakos -
8. Mai 2016 um 23:57
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Hitze. Das war das Letzte, an das sie sich erinnern konnte. Hitze wie in der Hölle. Es war immer noch heiß, aber nicht mehr höllenheiß, eher wie eine Sauna. Sie war völlig verschwitzt, Haare und Kleidung klebten an ihrem Körper. Ihr war schlecht, doch immerhin wieder bei Bewusstsein. Bonus: Ihr Mageninhalt war noch im Magen. Wie lange war sie weggetreten gewesen? Keine Ahnung. Die Tatsache, dass es ihr noch überhaupt irgendwie gehen konnte, sprach dafür, dass sie mit ihrem Vorhaben Erfolg gehabt hatte.
Es roch nach verbrannter Elektronik, verbrannter Haut und verbrannten Haaren, doch es war still. Kein Wummern des Warpkerns, kein schrillender Alarm, keine Explosionen. Mit dem Ärmel wischte sie sich durch die tränenden Augen, um etwas sehen zu können. Mehrfach blinzelte sie heftig und sah Umrisse, Personen am Boden. Sie kroch etwas näher, Klingonen. Etwas Stoch ihr in den Oberschenkel, ein scharfes Trümmerstück, dass vormals Teil der Decke des Maschinenraums gewesen war. Sie fühlte den Puls des Klingonen, tot. Einige Meter weiter wieder ein Klingone, tot. Unwichtig, unwichtig, konzentrieren. Das Schiff! Sie erhob sich, stützte sich auf die Konsole und tastete sich zum Hauptdisplay. Viel rot, doch das bedeutete nicht viel. Braunrot war das Blau der Klingonen, und das galt auch für Displays. Auf einem Sternenflottenschiff hätte sie gewusst, dass rot gleichbedeutend mit schlecht ist, doch hier war sie sich nicht sicher. Also musste sie lesen.
Buchstaben konnte sie erkennen, doch dauerte es einen Augenblick, bis sie daraus Worte formen konnte. Taktische Systeme … Waffen ausgefallen, Schilde ausgefallen … Nach der Zielerfassung musste sie also gar nicht erst suchen. Die Lebenserhaltung lief wieder schiffsweit. Warpantrieb ausgefallen, wegen fehlenden Warpkern, klar. Impulstriebwerke ausgefallen. Sie lagen bewegungsunfähig und blind im Raum, doch sie waren noch am Leben. Immerhin war der Alarmton weg, der vom bevorstehenden Warpkernbruch gewarnt hatte. Sie hörte gar nichts mehr. Sie sah auf ihre Hände, Brandblasen. Dann erinnerte sie sich. Der Angriff. Der Ausfall des Maschinenraums. Wie sie von der Brücke dorthin eilte, um das Schiff zu retten. Und aufgrund des bevorstehenden Warpkernbruchs übersah, dass eine der beiden Energietransferleitungen brach und dabei die Steuerbordgondel, mehere Sektionen und einen Teil des Maschinenraums mitnahm. Die Explosionen, das Klingeln in ihren Ohren, die Hitze. Der Tod um sie herum. Was nun? Hier konnte sie nicht mehr viel tun. Um im Maschinenraum nach dem Rechten zu sehen war sie qualifiziert genug, doch für Reparaturen fehlte ihr das Wissen um klingonische Technik. Vielleicht könnte sie die Verwundeten versorgen.
Doch erstmal wollte sie sich melden. Sie betätigte ihren Kommunikator, das einzige an ihr, das sie als Angehörige der Sternenflotte auswies: „Davion an Bar’Sagh. Warpkern abgeworfen. Im Maschinenraum sind scheinbar alle tot. Ich würde mich gerne im Lazarett behilflich machen.“ Dabei überließ sie es dem Universalübersetzer ihre Worte zu übersetzen, keine Zeit jetzt noch über das Sprechen nachzudenken. Wohl aus diesem Grund klang die Antwort des Captains ungewohnt emotionslos, ruhig: „Sophie, gut gemacht. Der Angriff wurde abgebrochen. Melde dich im Lazarett. Ich schicke jemand anderen in den Maschinenraum.“ Und scheinbar konnte sie wieder etwas hören.
Keine Pause … Wie war sie bloß hier gelandet?
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Im Anflug auf Qo’noS wurde ihr etwas mulmig. Mancheiner ihrer Kameraden und Bekannten sah die Hauptwelt des Klingonischen Reiches als Zentrum der Achse des Bösen, für den wohl gefährlichsten Ort der Galaxie für einen Angehörigen der Sternenflotte, noch dazu eine junge Frau. Doch sie hatte Qo’noS schon vor über vier Jahren in ihren Bann gezogen, als sie ihre Mutter zu den Waffenstillstandsverhandlungen dorthin begleitete. Es war natürlich ungewöhnlich für eine Tochter eines Sternenflottenadmirals bei so einem Anlass mitzureisen, doch die Klingonen hatten explizit um die Anwesenheit von Familienangehörigen gebeten. Immerhin galt es Kontakte zu knüpfen, nicht nur für die hohen Tiere sondern auch für deren Nachkommen. Q’naH dürfte bewusst gesehen sein, dass es kein Haus Davion gab, dessen Erbin sie sein könnte. Für andere dürfte dies durchaus nicht ganz abwegig gewesen sein, oder zumindest hatte es so einfach in ihre Denkweise gepasst. So hatte sie zahlreiche Kinder der Angehörigen des Hohen Rates kennenlernen können, sich an Blutwein berauscht, Blutwein erbrochen … Ja, die Momente, in denen die Sicherheitseskorte sich zu sehr auf eine äußere Bedrohung konzentriert hatte. Sie wurde nett behandelt, aber ziemlich rangenommen. Ihr gefiel es sich mit den klingonischen Jugendlichen zu messen, auch wenn körperliche Vergleiche ausschließlich zu ihren Ungunsten ausgegangen waren.
Und nun war sie wieder hier, nicht als junges Mädchen sondern als Offiziersanwärterin der Sternenflotte. Auch gab es keine Verhandlungen, die ihre Anwesenheit erforderten – erfordern ist wohl ein zu starker Begriff – sie folgte lediglich einer persönlichen Einladung von Bar’Sagh, Sohn des Q’naH. Mit ihm hatte sie besonders viel Zeit verbracht. Maman hatte gewollt, dass sie viel über die Klingonen lernt und Q’naH wollte seinerseits wohl, dass sein Sohn möglichst viel über die Föderation lernt. Und hatte er einen Oberkörper … Sie hatte viele hübsche Männer gesehen, Grinori gelten gemeinhin als sehr gut gebaut, aber dieses Wilde in einem knackigen Körper … Gedanken der Vergangenheit.
Es hatte einiges bedurft. Erst einmal hat sie mit ihren Freunden darüber gesprochen, mit Karsten und Jamina, mit ihrer Schwester. Diese hatte sie für verrückt gehalten, als sie ihr bei einem gemeinsamen Bad nach einem langen Ausritt erzählt hatte nach Qo’noS reisen zu wollen. Mamma war auch nicht gerade begeistert gewesen, ganz zu schweigen von Maman. Aber als Privatperson konnte sie es ihr nicht verbieten. Als ihre Vorgesetzte war es hingegen etwas anders, immerhin würde sie einen Teil des Unterrichts verpassen. Einige Woche und ein Gutachten durch eine fremdbesetzte Komission später war dies aber möglich geworden, immerhin hatte die Kadettin auf dem Flug genug Zeit etwaigen verpassten Stoff zu lernen. Lange Zeit auf einem langen Flug.
Sie hatte einiges im Gepäck, unter anderem zwei 1861er Springfields. Sie hatte Bar’Sagh vor Jahren von diesen Waffen erzählt, die zu schießen ein ziemliches Erlebnis war und nun wollte er sie live erleben. Ihm würde der Geruch verbrannten Schießpulvers mit Sicherheit gefallen, auch wenn ihn der Rückstoß wahrscheinlich kaum aus den Socken hauen würde. Sie blickte aus dem Fenster. Unter ihr erstreckte sich die klingonische Hauptstadt. Sie konnte das monumentale qlob-Theater erkennen, die Große Halle des Hohen Rates, den Raumhafen.
Dort ausgestiegen, beladen mit all ihrem Gepäck, stieß ihr der Geruch entgegen. Süßlich-modrig, ein wenig raumhafig, gar ungewöhnlich wenig raumhafig. Sie war die einzige Menschenfrau, die ausgestiegen war und so hatte es ihr Empfangskomittee, zwei gerüstete Klingonen mit dem Wappen des Hauses Q’naH – und nicht des Hohen Rates – auf ihren Umhängen, nicht schwer sie zu erkennen. Nun war es an ihr sich als guter Gast zu zeigen und so begrüßte sie die Klingonen auf ihrer Muttersprache. Sie hatte es dabei einfacher als beispielsweise ihre Mutter. Der als Standard betrachtete Dialekt – in den meisten Fällen lediglich ein Akzent, aber durchaus mit einigen vereinzelten besonderen Ausdrücken – war immer der Akzent des amtierenden Kanzler des Hohen Rates. In unruhigen Zeiten konnte dieser sehr häufig wechseln, aber dann war der Standardakzent wohl die geringste Sorge der Klingonischsprecher.
Es war vor allem eine Sache der Aussprachewörterbücher und des Hochadels, der dem Kanzler so phonetisch in den Allerwertesten kriechen konnte. Um wieder auf den Ausgangspunkt zurückzukommen: Seit Sophie Klingonisch lernte war Q’naH Kanzler des Hohen Rates und sein Akzent das Maß aller Dinge. Einen Augenblick fragte sie sich, ob bei einem Kanzler mit Sprachfehler dieser ebenfalls zum Standard erhoben würde. Wahrscheinlich würde ein solcher nicht gerade große Chancen auf die Kanzlerschaft. Warum habe ich bloß so bescheuerte Gedanken? Immerhin hatte sie an der Akademie eines gelernt, was sich hier unter Klingonen als nützlich und ihrem Wohlergehen förderlich erweisen dürfte: Im richtigen Moment einfach die Klappe halten.
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