Deck 4, Krankenstation
Nela stand neben dem Biobett und drückte Sayas Hand. Sie sah besorgt herab auf ihre große Schwester, welche schlafend vor ihr auf dem Biobed lag. Saya hatte ein kleines Gerät auf der Stirn, welches ihre Gehirnfunktionen überwachte und in regelmäßigen Abständen blinkte. Das Blut, welche nach dem Sturz ihre Haare durchtränkt hatte, war von der Krankenschwester schon heraus gewaschen worden. Sie hatte Nela auch nochmals beruhigt, dass Saya sich nicht in einem gefährlichen Zustand befand. Sie war nicht im Koma, ihr Zustand war stabil und ihre Verletzungen waren versorgt. Die Verbrennungen im Gesicht waren nach der Dermalbehandlung kaum noch sichtbar.
Nela war sichtlich unruhig. Sie mochte die Krankenstation nicht. Sie mochte auch nicht, dass Saya hier war. Lediglich das Wissen, dass Saya nur hier die notwendige Versorgung bekam, hielt sie vom Protest ab. Sie klammerte sich an Sayas Hand fest. Dies sollte in gleicher Weise sie selbst beruhigen, wie es Saya ihre Nähe spüren lies.
Alles wird gut. Bestimmt. Wir sind auf dem Weg zurück in die Föderation, hat man mir gesagt.
Das Leben auf einem Raumschiff der Sternenflotte war gefährlich. Daran wurden sie nun wieder einmal erinnert. Sie hatten sich naiv in die Höhle des Löwen begeben und nun hatte der Löwe seine Zähne gezeigt. Aber warum hatte es Saya treffen müssen? Sie wäre wohl die Letzte gewesen diesem ganzen Plan zuzustimmen. Es machte keinen Sinn mit Cardassianern zu verhandeln. Es war völlig irrsinnig, ja. Es war ein Umstand, denn sie auch als friedliebende Spezies zu akzeptieren hatten. Es war nun so gekommen, wie es hatte kommen musste. Nela wusste nicht, was genau vorgefallen war, aber die Ereignisse sprachen ihre eigene Sprache.
Die junge Halbbajoranerin ließ eine ihrer Hände los und strich Saya über die Stirn, vorsichtig, das blinkende Gerät nicht zu berühren. Sie würde so lange hier bleiben bis Saya wieder gesund war.