USS Swansea NCC-85024 - 7 Tage nach Kollision mit einem Wurmloch
Streng genommen wäre es falsch zu sagen, dass die Swansea immer noch steuerlos durch den Raum trieb. Die Steuerdüsen und der Impulsantrieb waren soweit wieder einsatzfähig, wenn auch vielleicht nicht vollumfänglich. Doch für ein Schiff im Tiefraum zwischen den Sternen war dies relativ irrelevant, wenn der Warpantrieb nicht funktionierte. Und so trieb das Schiff, im übertragenen Sinne, zwischen den Sternen, während man sich an Bord so langsam dem Ziel näherte die Reisefähigkeit wieder herzustellen, wofür, wie es aussah, mindestens aber noch ein 8. Tag benötigt werden würde...
Deck 8, Holodeck 1
Saya Levi befand sich in Holodeck 1. Warum dieses Holodeck 1 hieß wusste sie nicht, aber der Computer hatte ihr gesagt, dass es kein Holodeck 2 gab. Naja, vielleicht hatte es ja ursprünglich mal eines gegeben oder war zumindest geplant gewesen. Aber es war auch egal. Holodeck 1 funktionierte. Sie hatte ein Dojo geladen. Während Nela auf dem Schiff umherstreifte wollte sie mit ein wenig Sport den Kopf frei bekommen. Falls sie wieder ins Grüben geriet, so wie es ihr heute Morgen passiert war, konnte sie sich auch gleich beim Counselor auf die Liege legen.
Sie hatte mit Dehnübungen begonnen, wie sie es immer tat. Da sie alleine Trainierte hatte sie auf die formale Kleidung verzichtet, wie sie sie sonst in einem Dojo üblicher Weise trug. Eine enge Hose und ein Top reichten auch. Mittlerweile saß sie auf dem Boden, hatte die Beine im Spagat und lehnte sich nach vorne um den Rücken zu strecken. Sie war sich noch nicht ganz sicher, was sie gleich machen wollte. Aber anstrengend sollte es ein...
Deck 7, Korridore
Nela Levi schlenderte durch die Korridore der Swansea und inspizierte, was es so alles auf dem Schiff gab. Natürlich hätte sie auch auf die Deckpläne schauen können, der Computer konnte alles interaktiv darstellen und auch jede Frage beantworten. Aber das war langweilig und dann hatte man es außerdem ja nicht mit den eigenen Augen gesehen. Das Mädchen war ein ungewohnter Anblick für die Crew, doch die meisten hatten mitbekommen gehabt, dass unter den geretteten eben auch ein etwas älteres Mädchen gewesen war. Insofern hielt sich die Überraschung in Grenzen. Manchmal nahm man auch keine Notiz von ihr.
Nachdem sie auf der Pandora, der Chimera, der Esquiline und zuletzt der Blind Guardian gelebt hatte wusste sie, was es so üblicher Weise auf einem Schiff der Sternenflotte zu erwarten gab. Und, dass es auch Sperrbereiche gab; nicht, dass sie das groß interessierte. Denn dort waren oft interessante Orte, oder es waren welche, an denen man seine Ruhe hatte, wenn man sie wollte. Soweit war sie heute erst zweimal von Crewmitglieder wieder verjagt worden. Aber das war okay. Sie wollte den Technikern ja auch nicht bei ihrer Arbeit im Weg sein. Außerdem schien es einige Meter weiter vorne etwas interessantes zu geben..
Die Halbbajoranerin trat durch die sich auftuende Türe in den botanischen Garten. Sie lief einige Schritte, bis die Türe sich hinter ihr wieder schloss, dann sah sie sich um. Vor ihr breitete sich ein kleiner Park aus. Es war nicht viel, vielleicht 20 Meter, wohl eher weniger. Aber es, das konnte sie spüren, es war echt. Kein Holodeck, keine Programme. Echte Natur.
Ein Lachen schlich auf ihr Gesicht. Sie ging in die Hocke und strich über den Boden. Kein Metall, kein Kunststoff. Gestein. Und neben ihr Vegetation. Sie stieß sich leicht ab und erhob sich wieder. Nelas Blick kreiste weiter. Etwas weiter schien sich die Vegetation etwas zu ändern und sie schritt neugierig heran. War der erste Teil, wo sie herein getreten war, eher wie ein Park, gab es nun vor ihr ganz klar einen Garten. Sie musterte die Pflanzen und ein Grinsen strich über ihr Gesicht. Ganz gewiss würde man hier wohl kaum das Essen für die ganze Crew anbauen können.
Sie blickte sich um. Gab es einen Gärtner? Oder musste jeder aus der Crew irgendwann mal Unkraut zupfen?