[Ereignisse aus der Vergangenheit des Charakters.]
Kaaran - Ein Leben für den Clan
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- 24./25. Jhd.
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Kaaran -
16. April 2008 um 16:22
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Der Anfang
Die eisigen, spiegelnden Wände der großen Clanhalle brachen das Licht der in den acht Ecken des Raumes stehenden Lampen hunderte Male, warfen es gegen die Wand gegenüber zurück, wo es erneut gebrochen wurde und so den gewaltigen Raum in eine gleißende Helligkeit tauchte.
Zwei Säulen, beschriftet mit kunstvoll gefertigten Schriftzeichen, standen zu beiden Seiten des Haupteinganges, einem großen Torbogen, der in schimmerndem Metall eingefasst das massive Eis abstützte. Zwei Rampen führten in einem flachen Winkel hinter den Säulen die leicht abgerundeten Wände hinauf, die sich zu einer kuppelförmigen Decke verschmolzen. An ihrem Ende zeugten zwei Türen von weiteren Eingängen in die Clanhalle.
Der Boden war mit abwechselnd blau-weißen Kacheln belegt und konnte Betrachter leicht in die Irre führen ob der Dimensionen des Raumes.
Nach menschlichem Verständnis war es kalt. Die Temperatur lag etwas unter dem Gefrierpunkt, doch die anwesenden Personen störte das nicht. Ihre Aufmerksamkeit galt dem kleinen Bündel, das eine noch von der Schwangerschaft gezeichnete junge Frau auf ein Podest mittig des Raumes legte.
Sie trat zurück und wartete. Kein Laut durcheilte die Halle, es herrschte eine gerade zu beängstigende Stille.
Vier waren sie an der Zahl, zwei Frauen und zwei Männer. Ihre Ehe hatte soeben das zweite Kind geboren, das aber doch noch kein Kind war, sondern nur ein Etwas aus organischer Materie. Die Entscheidung war noch nicht gefällt worden.
Mit sich angespannt bewegenden Fühlern warteten die Andorianer auf die Clanältesten, die sich, in ihre verzierten Rüstungen gehüllt, dem Podest näherten. Die Autorität, welche die sechs Ältesten ausstrahlten, war nicht zu ignorieren. Eine Aura der absoluten Macht ging von ihnen aus, derer sie sich sehr wohl bewusst waren.
Einer von ihnen, ein hoch aufgewachsener Mann, dem das Alter ins Gesicht geschrieben stand und der die typisch weißen Haare eines jeden seines Volkes bereits verloren hatte, trat nach vorne. Die vier Andorianer salutierten vor ihm in einer Geste höchster Respektbezeugung, bevor die junge Mutter, ihr Name war Jarolia, erneut hervortrat. „Die Geburt ist vollzogen und die Prüfung mag beginnen“, sagte sie schließlich.
Der alte Mann ihr gegenüber nickte beiläufig und griff nach dem Bündel, zog die weiße Decke auseinander. Zum Vorschein kam ein winziges Wesen mit grüner Hautfarbe. Die zwei Fühler am Kopf waren kaum größer als ein Fingernagel und doch bewegten sie sich bereits. Aus großen Augen mit dunklen, fast schwarzen Pupillen sah das Neugeborene den Ältesten an. Dieser zeigte keine Reaktion, sondern musterte das Kind mit dem akribisch kühlen Blick eines Wissenschaftlers von allen Seiten.
Er streckte die Hand aus und hielt den ausgestreckten Zeigefinger über das Kind. In einer instinktiven Reaktion griff dieses danach und klammerte sich an dem Finger fest. Mühelos hob der alte Andorianer seinen Arm an und beobachtete dabei, ebenso wie die anderen fünf der Ältesten, Männer und Frauen, wie weit sich das Kind heben ließ, ohne dass es losließ. Das Ergebnis stimmte ihn zufrieden.
Er schüttelte das Kind ab und legte seinen Daumen auf dessen Brustkorb, drückte leicht zu. Mit einem unangenehmen Geräusch knackten die Brustplattenknochen des jungen Andorianers leise und dieser begann laut zu schreien. Sein Gebrüll erfüllte die Clanhalle und hallte als Echo vielfach von den Wänden wieder.
Es sollte sich noch verstärken, als der Älteste die Prozedur wiederholte, diesmal mit dem Rücken des Kindes. Gleich einem Forscher untersuchte er das Kind, warf zum Schluss einen langen kontrollierenden Blick in dessen mit Tränen verquollenen Augen.
Der alte Mann wandte sich schließlich herum und streckte die Hand aus. Eine Frau aus den Reihen der Ältesten drückte ihm ein Daten-PADD hinein. Eine Weile, das Geschrei des Neugeborenen gänzlich ignorierend, studierte er die Zahlen und Buchstabenkolonnen darauf. Seinen Blick richtete er dann der Reihe nach auf jeden einzelnen der Älteren. Diese nickten, ausnahmslos.
Geräuschvoll ließ der Älteste das PADD auf das Podest fallen. Das Neugeborene verstummte augenblicklich, starrte nach oben in das runzlige Gesicht des alten Andorianers. Dieser lächelte plötzlich und sah zu der Ehegemeinschaft auf, die während der Prüfung in aufgerichteter Haltung vier Schritte von dem Podest entfernt gewartet hatte.
„Die Prüfung ist abgeschlossen. Wir können einen neuen Sohn im Clan Kor'Thoane-Kaetheaaz'eeri'An'dor willkommen heißen. Er wird zweifellos ein guter Krieger und Soldat und dem Clan gerecht werden.“
Behutsam, mit einem Feingefühl, das man dem Ältesten zuvor nicht zugetraut hätte, wickelte er das Neugeborene erneut in die Decke ein und hob es an. Mit ausgestreckten Armen reichte er es an seine vor Freude strahlende Mutter weiter. Diese schloss den kleinen Andorianer in die Arme, der nun endlich, mit Abschluss der Wertigkeitsprüfung, in den Kreis der Lebewesen aufgenommen worden war. Der Älteste wollte sich abwenden, doch dreht er sich noch einmal herum. „Wie ist sein Name?“
Statt Jarolia, die in diesem Moment zu sehr auf ihren Sohn fixiert war, antworte Katale, einer der Väter des Jungen:
„Kaaran.“ -
Weite Felder
Die ewigen Eis- und Schneeflächen Andors taten sich vor den Augen des kleinen Andorianers auf, der mit den Händen die Reling des Eisbrechers umklammerte und gebannt in die Ferne starrte. Andoria, der Gasplanet mit seinen gewalten Ringen aus Myriaden von kleinstem Felsgestein schob sich soeben über den Horizont und begann den Himmel zunehmend auszufüllen. Ein Anblick, den der kleine Andorianer schon dutzende Male gesehen hatte und dennoch verschlug es ihm immer wieder den Atem. Das Zentralgestirn des heimatlichen Sonnensystems leuchtete als kaum fingernagelgroßer Fleck am weißen Himmel. Das Licht, eingefangen und widergespiegelt vom Eis der Oberfläche seiner Heimatwelt, ließ die Umgebung hell erstrahlen, selbst auf diese Entfernung. Der Schnee funkelte wie ein geschliffener Diamant, ein Symbol für die überwältigende Schönheit dieses Mondes. Eine Schönheit, die jedoch meist nur von den Bewohnern dieser Welt geschätzt wurde.
Es war ein ungewöhnlicher warmer Tag im Sommer über der Ka'Thela-Ebene. Lediglich - 42 °C zeigte das Thermometer an. Für die Andorianer eine günstige Gelegenheit, die Oberfläche ohne große Schutzmaßnahmen betreten zu können. Auch Koarun hatte diese Chance genutzt, um mit seinem fünf Jahre alten Sohn Kaaran einen Ausflug zu unternehmen. Einer der Militärclans feierte sein 1000jähriges Bestehen und hatte zu dieser Gelegenheit einen der Eisbrecher aus der Präwarpzeit der Andorianer rekonstruiert. Das metallene Ungetüm besaß einen massiven stählernen Rumpf und fraß sich auf klauenartigen Ketten über die Oberfläche. Eis und Schnee wurden von den viele zehntausend PS starken Motoren zerrissen und am Schiff vorbei geschoben. So bewegte sich der Eisbrecher langsam, aber stetig durch die bizarre, weiße Landschaft.
Kaaran, der die typisch hellblaue Uniform seines Clans trug und eine dünne Jacke dazu, sah zu seinem Vater hinauf und bewegte die Fühler in einer fragenden Geste. Über das Brüllen der Maschinen hinweg rief er Koarun zu: "Und so ist man früher gereist?!" Koaruns Fühler deuteten eine zustimmende Bewegung an und er beugte sich zu seinem Sohn hinunter. "Ja, während der großen Zeit der Bürgerkriege war dies eine Möglichkeit, sich dem feindlichen Clan von der Oberfläche her zu nähern, ohne die Tunnel benutzen zu müssen! Diese waren natürlich gut befestigt und wurde nicht selten gesprengt, um die Truppen des Gegners aufzuhalten!" Kaaran nickte verstehend und sah wieder in die Eiswüste hinaus. Er gewahrte über der Spitze eines schillernd blauen Gipfelzuges drei schwarze Punkte, die rasant größer wurden und machte seinen Vater darauf aufmerksam. Koarun folgte dem ausgestreckten Finger seines Sohnes und lächelte. "Die Kampfjäger! Gleich wird die Vorführung beginnen!" Kaaran sah den großen Andorianer neben sich an und seine Fühler verrieten deutlich die Aufregung, die den kleinen Jungen erfasst hatte.
Es dauerte nicht lange, da waren die Fluggeräte auch schon heran. Es waren Jagdmaschinen, die zur Ausrüstung des Eisbrechers gehörten. Die Piloten an Bord demonstrierten die Fähigkeiten der Flugzeuge aus längst vergangenen Tagen. Sie flogen gewagte Manöver und tauchten für einige Sekunden in einen Canyon ab, bevor sie wieder gen Himmel schossen und sternförmig ausschwärmten. Begeistert verfolgte Kaaran die Manöver, genau wie die anderen Gäste an Bord des Eisbrechers. Die überwältigende Mehrheit bestand aus Andorianern. Lediglich einige wenige verhüllte Gestalten konnte der Junge erkennen, die sich nahe einer der Schiffsluken aufhielten. Sogar ihre Gesichter waren von Kleidung verhüllt und ihre Augen hinter Masken verborgen. Welcher Spezies sie auch angehören mochten, sie kam von einer warmen Welt und fanden Andor einfach nur kalt, wie die meisten Mitglieder der Föderation. Kaaren schüttelte den Kopf und wand sich wieder gen Himmel, wo sich die drei Flugmaschinen soeben erneut zu einer Formation vereinigten und eine enge Kurve um den Eisbrecher flogen. Eines Tages, so schwor sich der junge Andorianer, würde er auch fliegen.
Seine Träume hielten jedoch nicht lange an. Über ein Lautsprechersystem verkündete der Kommandant des Eisbrechers, dass man nun die antiken Geschütze des Eisbrechers demonstrieren würde. Als Ziel wurde ein Eisberg an Steuerbord genannt. Die Zuschauer strömten zur Reling und sahen gespannt auf das Ziel. Kaaran wurde von seinem Vater auf die Schultern genommen, sodass er über die Menge hinweg schauen konnte. Einige Crewmitglieder des Eisbrechers, in dunkelblaue, teils schwarze Uniformen gehüllt, eilten über das Deck zu einer der riesigen Hauptkanonen. Ein Ungeheuer, in dessen Lauf zwei ausgewachsene Andorianer übereinander stehen konnten. Dröhend setzte sich das Geschütz in Bewegung und brachte sich in Feuerstellung. Über die Lautsprecheranlage wurde ein Countdown von 10 Sekunden abgezählt, dann erfolgte der Abschuss. Der Eisbrecher erbebte und wurde einige Meter zur Seite gedrückt. Im Schnee unter dem Gefährt hatte sich ein runder Krater gebildet, erzeugt durch die Druckwelle des Abschusses. Für einen kurzen Moment sah Kaaran Sterne vor den Augen und hielt sich die Fühler fest, die auf das laute Donnern der Salve und die Druckwelle nicht vorbereitet waren. Doch er vergaß seine Benommenheit sofort, als der Eisberg, der einige Kilometer vom Schiff entfernt in die Höhe ragte, krachend zerbarst und seine Einzelteile in alle Richtungen davonschleuderte. Strahlend klatsche Kaaran in die Hände und sah zu seinem Vater, der ihn grinsend musterte. "Beeindruckend, nicht?" Der kleine Andoraner bewegte die Fühler eifrig und drehte seinen Kopf dann westwärts, wo das Geschwader aus Flugzeugen soeben eine letzte Runde flog und dann wieder in der Ferne verschwand, um dem Eisbrecher dauerhaft aktuelle Informationen über die sich ständig verändernde Oberfläche Andors zu geben. Fliegen, es musste ein unglaubliches Gefühl sein. Kaaran streckte die Hand empor und winkte den Piloten hinterher. Eines Tages... -
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