Gleißendes Licht, das ihre Sehnerven betäubte...
Schmerz.., so unerträglich, dass sie nicht einmal atmen konnte, geschweige denn schreien...
Er ließ ihren Körper beben, die Muskeln verkrampften sich so heftig, dass sie damit rechnete, ihre Knochen brechen zu spüren. Doch eben dieser Schmerz stellte klar, dass sie noch am Leben war... In diesem Moment prallte sie auf einen harten Untergrund, irgendetwas bohrte sich in ihre Rippen. Diesmal spürte sie wirklich, wie ihre Knochen brachen, sie keuchte heiser auf und rang nach Luft.
Sybil war sich gar nicht sicher, ob sie nicht doch lieber tot wäre, doch allmählich ließen zumindest die Muskelkrämpfe nach. Ihre Augen waren immer noch geblendet, einen Moment lang glaubte sie, dass sie durch den Lichtblitz erblindet wäre. Dann erlosch das Licht und sie erkannte schemenhaft den Androiden vor sich.
Es war ihr nicht gelungen, sich von ihm zu lösen, nachdem sie den unbekannten Mechanismus ausgelöst hatte, vielleicht lag es an seinem Energiefeld, das die Phaserschüsse abgelenkt hatte. Dieses schien nun deaktiviert, er ragte über ihr auf während sie nur hilflos empor starren konnte. Doch seltsamerweise nahm die Maschine keinerlei Notiz von ihr, sie entfernte sich und verschwand aus ihrem Sichtfeld.
Sybil blinzelte verwirrt, noch war sie viel zu benommen von Schmerz und Schock, als dass sie einen logischen Gedankengang hätte fassen können. Das Einzige, was sich durchsetzte, war der Instinkt, sich in Sicherheit zu bringen, wo immer das hier auch sein konnte.
Immer noch bewegungsunfähig blieb sie still liegen und lauschte auf das Geräusch des sich entfernenden Androiden, bis seine Schritte verstummten. Atemlos wartete sie, doch außer einem seltsamen Geräusch, das sich anhörte wie ein überdimensionaler Bienenschwarm, blieb es ruhig. Als ihr Blick sich allmählich klärte, sah Sybil sich hektisch um.
Sie befand sich in einem achteckigen Raum, die Architektur war eindeutig die der Elosan. Scheinbar hatten sie eine Schwäche für Oktagone. Die Wände und Decke waren mit den typischen Mustern versehen, Sybil erkannte sie auf Anhieb.
Inzwischen war der Schmerz von unendlich auf unerträglich abgesunken, sie richtete sich mit stockendem Atem auf, die Hand auf die Rippenfrakturen gedrückt. Als sie saß, wurde ihr sofort schwarz vor Augen, sie senkte den Kopf, soweit es der Schmerz im Brustkorb zuließ, zwischen ihre Knie, während sie sich im Geiste für ihre Dummheit beschimpfte.
Schließlich fing ihr Kreislauf sich wieder, sie hob den Kopf wieder und sah sich weiter um. Sofort zuckte sie heftig zusammen und fluchte lautlos.
Vielleicht zehn Meter von Sybil entfernt stand der Androide auf einer Plattform, gehüllt in ein Energiefeld, dessen undefinierbare Farben latente Übelkeit auslöste, wenn man zu lange hinsah. Von diesem Energiefeld ging auch das laute Summen aus, doch es klang seltsam stockend. Sybil atmete bewusst flach ein und entspannte sich etwas, scheinbar war die Kampfeinheit derzeit deaktiviert. Sie verdrängte jeden weiteren Gedanken an die Funktion dieser Basis, zunächst musste sie zusehen, hier herauszukommen. Das brachte sie auf die Frage, was sie eigentlich noch an Ausrüstung hatte. Sie blickte an sich herab und verzog das Gesicht. Paradoxerweise hatte sie sich mindestens eine Rippe gebrochen, als sie auf dem Medikit gelandet war, das sie die ganze Zeit während des Einsatzes dabeigehabt hatte, es lag direkt neben ihr.
Der Koffer wirkte unbeschädigt, doch seine Oberfläche sah aus, als wäre sie großer Hitze ausgesetzt gewesen. Sybil zog ihn am Gurt zu sich heran und untersuchte dann ihren Gürtel. Tricorder und Phaser waren noch da, ihre Funktion würde sie später prüfen müssen, ebenso wie den Inhalt des Medikits. Zunächst musste sie hier raus und dann versuchen, das Außenteam zu rufen. Sie hatte keine Vorstellung, wie weit der Androide sich transportiert hatte und im Moment verdrängte sie auch jeden Gedanken daran, dass es.. zu weit gewesen sein könnte, als dass man sie finden würde.
Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit, bis sie auf den Füßen stand, doch sie schaffte es, ohne einen Laut von sich zu geben. Ein Blick in die Runde zeigte ihr, dass alle Wände mit Konsolen versehen waren, einige schienen deaktiviert oder defekt zu sein. Doch ein erstaunlich großer Teil schien noch zu funktionieren, wie man an den blass schimmernden Displays sehen konnte. An einer Wand gähnte eine Öffnung, auf dem Boden davor lag eine dunkle Schicht. Als Sybil näher kam, identifizierte sie die Masse als pflanzliche Überreste sowie eine Art Sand. Die Tür nach draußen, wie sie hoffte..
Sybil musste trotz der bedrohlichen Situation lächeln, als ihr spontan etwas aus einer Geschichte einfiel, ihr Vater hatte sie ihr oft vorgelesen.
Sie trat schwankend, die Hand auf die Rippen gepresst, durch die Tür und sagte es leise dabei vor sich hin wie ein Mantra.
The road goes ever on and on,
down from the door where it began,
now far ahead the road has gone
and I must follow if I can